Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschaft vs. Eßstörung/Borderline ?

Frage: Schwangerschaft vs. Eßstörung/Borderline ?

Mitglied inaktiv

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Hallöchen ! Langsam aber sicher stellt sich bei mir der Wunsch nach einem Baby ein. Nun bin ich seit Jahren psychisch krank und leide unter Borderline/SSV und Eßstörung (Mischung aus MS und Bul). Bin seit längerem in therapeutischer Behandlung und möchte an diesen Zuständen auch etwas ändern. Meine Frage ist ob ich damit das Recht habe überhaupt ein Baby auszutragen? Natürlich hab ich die berechtigte Angst dem Baby schaden zu können erstens durch meine psychischen Schwankungen, meinem autoaggressiven Verhalten, der möglichen und wahrscheinlichen Mangelernährung etc... Klar wird jetzt jeder denken: Du solltest erst selbst mit Dir klar kommen bevor Du die Verantwortung für ein Leben übernimmst- ich weiss aber wielange soll ich noch warten und hoffen dass sich was ändert? Freue mich sehr auf viele viele Antworten und Einschätzungen!! NELL


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Nell, wenn man die Zusammenfassungen der letzten Studienergebnisse in der internationalen Literatur durchsieht, dann gibt es auch Frauen, die mit einer Bulimie schwanger werden können. Da diese aber häufig keine Blutungen haben und auch der Bauch häufig gespannt ist, wird eine Schwangerschaft meistens erst später erkannt. Leider schaffen es dann nicht alle Frauen, während der Schwangerschaft ihre Eßstörung komplett abzulegen. Deshalb kann man bei diesen Frauen auch häufiger Kinder sehen, die mit einem deutlichen Untergewicht zur Welt kommen. Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt, eines verstärkten Erbrechens und einer Depression im Wochenbett ist bei Frauen größer, die es nicht geschafft haben, ihre Eßstörung während der Schwangerschaft abzulegen. Insofern sollte schon bei der Planung; auch unter Berücksichtigung der Borderlinestörung zusammen mit Therapeuten und behandelndem Frauenarzt oder Frauenärztin darüber gesprochen werden, ob man die Situation bei der Frau für stabil genug hält, einer Schwangerschaft zustimmmen zu können, oder ob man hiervon eher abraten sollte. In einer laufenden Schwangerschaft wäre eine ebenso intensive Mitbetreuung angeraten. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich kenn das Problem nur allzu gut,denn meine Schwester leidet auch unter dem sogenannten Borderlinesyndrom und hat vor einem Jahr eine Tochter zur Welt gebracht!Sie war und ist auch in ständiger psychologischer Behandlung..bekam Medikamente usw.Es kommt halt darauf an,wie man mit dieser Krankheit umgeht und wieweit man sich überhaupt helfen lässt.Bei meiner Schwester kam noch dazu,dass sie drogenabhängig ist,das erschwerte ihre ganze Situation enorm! Als das Kind auf der WElt war,verbrachte sie die erste Zeit in einem Mutter Kind Heim,denn allein hätte sie es nicht geschafft.Ich denke halt,man muss keine shlechte Mutte sein,nur weil man an einer psychischen Krankheit leidet,es kommt darauf an wievil Liebe du dem Kind gibst und vielleicht schaffst du es ja gerade mit dem Kind,deine Krankheit besser in den Griff zu bekommen!! Ganz wichtig,ist auf jeden Fall die Begleitung von deinen Therapeuten,denn ohne die wird es schwer gehen........ Meine Schwester hat diese Therapien alle in den Wind geschossen und sich gedacht sie braucht das alles nicht-->sie haben ihr die kleine süsse Maus vor kurzem weggenommen und sie muss nun darum kämpfen!! Ich wünsch dir alles erdenklich gute für deine Zukunft.........


Mitglied inaktiv

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Also ich kenne eine Frau die unter der selben " Krankheit" leidet, und ein Kind bekommen hat ! Sie hat es bereut, ihr Kind lebt nun bei Pflegeeltern, weil sie psychisch gar nicht in der Lage ist, ihr Kind großzuziehen ! In so einer Situation sollte man sich gut überlegen, ein Kind in die Welt zu setzen ! Vielleicht solltest Du damit warten, bis Du eine Therapie erfolgreich abgeschlossen hast ! Hat ein Kind denn bei diesem Zustand eine richtige Zukunft bei Dir ? Kannst Du das alles verantworten ? Überlege es Dir wirklich gut ob Du einem Kind mit Deiner " Krankheit " eine gute Mutter sein könntest !!! Was wäre wenn Du Dich auch in der Schwangerschaft selber verletzen würdest ? Gut für ein ungeborenes Kind wäre dies sicher nicht !


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