Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Schwangerschaft jünger als gedacht?

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Schwangerschaft jünger als gedacht?

Lamer2017

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Sehr geehrter Herr Dr. Karle, ich wende mich heute an Sie, weil ich völlig verunsichert bin. Kurz zu meiner Geschichte: Nach mehrfachen erfolglosen Icsis, die mein Mann und ich zwischen 2014 und 2016 haben durchführen lassen, ist es uns gelungen, dann doch 2017 auf natürlichem Weg schwanger zu werden (in der Schwangerschaft feststellen eines Morbus Basedow, der allerdings erst 1 Jahr nach Geburt behandelt werden musste) und so wurde unsere Tochter im November 2017 geboren. Im Anschluss haben wir, in Absprache mit meiner Gynäkologin, beschlossen, auf hormonelle Verhütung zu verzichten und vor einigen Monaten begannen wir mit dem Zyklusüberblick per Fertilitätsmonitor (mein Zyklus war immer unregelmäßig- früher PCO- dann Gewichtsabnahme nach Schwangerschaft um 20 Kilo- PCO nicht mehr sichtbar). Nun hatte ich am 9.12.21 meine letzte Periode, laut Computer war der ES am 29.12./30.12. Am Montag, 10.11. hatte ich einen leichten Ausfluss und ich dachte schon, die Periode käme wieder viel später. Mein Körper fühlte sich aber ganz anders an und so habe ich dann einfach am 12.1. einen Test mittels Monitor gemacht (1 Tag vor erwarteter Periode). TEST positiv! Habe in den folgenden Tagen dann nochmal getestet, immer positiv. Gestern war ich zum Ultraschall. Meine Frauenärztin meinte, ich sei ja bei 5+5 aber man sehe nix. Dann sag sie einen minimal schwarzen Fleck und schrieb auf „fragliche Fruchthöhle“. Sie machte ebenfalls einen Urintest, der sofort positiv anschlug. Blut wurde abgenommen, um HCG zu bestimmen- Ergebnis steht noch aus. Ich sei aber auf jeden Fall schwanger und ich solle mich mal so verhalten, aber sie könne nichts dazu sagen, ob sie intakt sei oder zur Eileiterschwangerschaft würde. Ich bin sehr verunsichert, meinte sie doch, ich solle nicht mehr zur Arbeiten (bin Lehrerin). Ich könne, wenn ich ein gutes Verhältnis zu meiner Chefin hätte, direkt mit dieser sprechen. So richtig aufgeklärt fühle ich mich nicht und ich mache mir Sorgen. Das Gespräch mit meiner FÄ dauerte gefühlt auch nur 3-4 Minuten, alles im Stehen. Kaum Zeit um Luft zu holen und Fragen zu stellen. Kann es denn nicht sein, dass aufgrund des späten Eisprungs, die Schwangerschaft bedeutend jünger ist und sich die Fruchthöhle deshalb erst entwickelt? Vielen lieben Dank für Ihre Antwort Mit freundlichen Grüßen Laura


Dr. med. Christian Karle

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Guten Morgen, gerade in so frühen Wochen kommt es zu solchen Verunsicherungen, wenn noch keine Schwangerschaft in der Gebärmutter gesehen werden kann. Da kommt es manchmal auf wenige Tag an. Der Eisprung kann sich v.a. bei PCOS mal deutlich verschieben und dann stimmt die Rechnung nicht immer. Solange keine FH mit Dottersack und Embryo in der Gebärmutter gesehen werden, ist eine ELSS nicht 10% ausgeschlossen. Sie brauchen Geduld. Natürlich ist eine gute Arzt-Patienten Kommunikation v.a. in der SS sehr wichtig. Bleiben Sie gelassen und hoffnungsvoll und warten die weiteren Kontrollen ab. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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