Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschaft_Fehlgeburt & Windeier_Medikamente

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Frage: Schwangerschaft_Fehlgeburt & Windeier_Medikamente

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Hallo ! ich war schon 4 mal schwanger gewesen aber habe sie leider alle verloren. beim 1. konnte man schon das kleine sehen und das herzchen schlagen sehen, habe es denn aber leider in der 9 ssw verloren. beim 2. war zwar der bluttest positiv aber auf dem ultraschall konnte man überhaupt nichts sehen, habe blutungen bekommen aber es musste keine ausschabung gemacht werden. beim 3. war es ein windei gewesen, habe in der 6 ssw woche blutungen bekommen und es musste eine ausschabung durchgeführt werden. und beim 4. war es auch ein windei, da hatte ich keine blutungen aber es wurde in der 8 ssw eine ausschabung vorgenommen. nun bin ich wahrscheinlich wieder schwanger, wäre laut rechner jetzt in der 4+5 ssw, habe aber leider erst nächste woche einen FA termin. bei mir besteht leider auch eine gerinnungsstörung. wünsche mir schon lange ein kind aber jedes mal hat es leider n icht geklappt. also was ich wissen möchte ist, ob ich Medikamente bekommen würde damit alles gut durchblutet wird und ich es halten kann ? und ob die wahrscheinlichkeit einer weiteren fehlgeburt oder einem windei hoch sind ? Viele liebe grüße Maria


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Maria, 1.Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer frühen Fehlgeburt liegt nach einer frühen Fehlgeburt bei etwa 85-90%! Nach zwei Fehlgeburten beträgt das Fehlgeburtsrisiko etwa 40 bis 45%. 2. Frauen mit einer Thrombophilie (erhöhte Gerinnungsneigung; Zustand nach Thrombose oder Embolie) haben ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, die Entwicklung einer Plazentainsuffizienz oder Schwangerschaftskomplikationen wie Praeeklampsie („Gestose“) und HELLP-Syndrom. Dieses kann sich in folgenden Schwangerschaften auch wiederholen. Bei Nachweis einer erblichen Gerinnungsstörung sollten gerinnungsphysiologische Untersuchungen erfolgen. Dabei kann dann mit einer Gerinnungsambulanz entschieden werden, ob die betroffene Schwangere schon von Beginn der Schwangerschaft an neben Kompressionsstrümpfen auch ein Mittel zur Blutverdünnung, wie zum Beispiel ein niedermolekulares Heparin, benötigt. In der Schwangerschaft werden vor allem niedermolekulare Heparine verwendet. ASS ist nur in wenigen Fällen in Ergänzung vorgesehen. Solche Maßnahmen reduzieren das durch die Gerinnungsstörung oder die Situation nach einer durchgemachten Thrombose erhöhte Risiko für eine Thrombose oder Embolie. Die Verordnung kann manchmal schon während der kompletten Schwangerschaft und des Wochenbettes oder nur während der Zeit des Wochenbettes notwendig werden. Eine Schwangerschaft ist bekanntermaßen ein Zustand, der auch ohne eine solche Vorgeschichte dazu führt, dass Thrombosen & Embolien häufiger vorkommen können. Sofern die genaue Ursache der Thrombose noch nicht geklärt ist, ist die Abklärung sehr sinnvoll und hilfreich. Mögliche Nebenwirkungen unter einer solchen Therapie treten selten auf, sollten aber bedacht werden: es kann zum Abfall der Blutplättchen kommen oder Blutungen hinter dem Mutterkuchen, beim Kind sind keine negativen Folgen zu erwarten. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB


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