Frage: Schwanger und L Thyrox

Hallo, ich bin heute 5+0 und war morgens beim FA. Die Fruchthöhle war als kleiner Punkt bereits zu sehen. Wir sind im 9. Übungszyklus schwanger geworden. Vor etwa 1,5 Monaten bekam ich das Ergebnis meines Hormonstatus, der soweit ok war, bis auf TSH. Der Wert lag bei 3,4. Mein FA meinte damals, dass das so im Normalbereich liegt, bei KiWu jedoch eher ungünstig ist. Als ich ihn heute fragte, ob ich die L Thyrox 50 1-0-0 weiter nehmen soll, sagte er nein, weil wir ja nun erreicht hätten, was wir erreichen wollten. Ich bin nun total verunsichert, weil man immer wieder liest, dass gerade genau dieser Wert wichtig ist und vor allem in der Schwangerschaft beobachtet und behandelt werden muss?!?! Er ist da aber gar nicht weiter drauf eingegangen und meinte ich soll nur das femibion 800 einnehmen. Was mache ich denn jetzt? Danke für Ihre Meinung. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 24.09.2009, 17:24



Antwort auf: Schwanger und L Thyrox

Hallo, eine Schilddrüsenfunktionsstörung (Unter- oder Überfunktion) kann sich negativ auf den Kinderwunsch auswirken, indem dann der Eintritt einer Schwangerschaft erschwert oder gar verhindert wird. Im Zusammenhang mit der Schwangerschaft kann eine solche Funktionsstörung das Fehlgeburtsrisiko und Gedeihstörungen beim Kind beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll eine solche Beeinträchtigung der Schilddrüse durch einen Internisten oder Endokrinologen schon vor der Schwangerschaft optimal einstellen zu lassen. In der schon laufenden Schwangerschaft gilt das gleiche und zusätzlich sollte die Einstellung noch einmal im Labor und ggf. per Ultraschall kontrolliert werden. Liegt der Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse vor oder ist dieses bestätigt, dann sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. Gleichzeitig wird die Funktion im Laufe der Schwangerschaft noch einmal überprüft, weil sich hier manchmal der Bedarf zur Anpassung der Dosierung ergibt. Auf der Internetseite http://nukmed.klinikum.uni-muenster.de/uploads/media/SCHWANGE.PDF können Sie die Empfehlungen der Uni Münster zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen in d. Schwangerschaft nachlesen. Das genaue Vorgehen sprechen Sie dann bitte mit Ihrem behandelnden Arzt ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 24.09.2009