Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

schwanger trotz Hashimoto-Thyreoiditis?

Frage: schwanger trotz Hashimoto-Thyreoiditis?

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Guten Tag Herr Dr. Bluni, bei mir wurde die Krankheit Hashimoto-Thyreoiditis festgestellt, die nach der Geburt im Februar d.J. durch irrsinnnige Gelenkschmerzen zum Vorschein kam. Die typischen Symptome dieser Schilddrüsenüberfunktion (Nervosität, Schlaflosigkeit) sind komplett ausgeblieben. Außer starker Gelenkschmerzen und hohem Puls war alles normal. Die Gelenkschmerzen sind fort, seit ich Carbimazol zum Eindämmen der Schilddrüsenüberfunktion täglich einnehme. Soweit so gut. Die Überfunktion geht normalerweise in eine Unterfunktion, während welcher ich dann auch wieder schwanger werden darf, über. Dann muss ich wohl auch Hormone einnehemn zum Pushen der Schilddrüse. Momentan wurde mir jedoch unter Einnahme von Carbimazol davon abgeraten, schwanger zu werden :-( Nun hab ich erfahren, dass die Überfunktion möglicherweise mein Leben lang weiterbesteht. Klartext: lebenslang Carbimazol und keine Kinder mehr...!? MUSS DAS WIRKLICH SO SEIN? GIBT ES FÜR MICH KEINE MÖGLICHKEIT IN SOLCH EINEM FALLE SCHWANGER ZU WERDEN? Ich will nicht mehr ewig warten. Was können Sie mir hierzu raten? Herzlichen Dank vorab. baby73


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, eine solche Angst ist auch bei Hashimoto-Thyreoiditis nicht berechtigt. die Gefahr bei der Hashimoto-Thyreoiditis ist die Unterfunktion der Schilddrüse beim Kind und die Entwicklung einer Struma; deshalb sollte die Therapie in jedem Fall mit dem Spezialisten/Endokrinologen/Internistenabgesprochen werden, der/die dann kompetent sagen kann, was an zusätzlichen Hormonen notwendig ist. Und dieses vielleicht auch schon bei Planung der SChwangerschaft. Die Literatur schreibt, dass Carbimazol angewandt werden darf, da aber die Gefahr einer Unterfunktion der Schilddrüse beim Ungeborenen besteht, sollte möglichst niedrig dosiert werden, insbesondere in den ersten 3-4 Monaten der Schwangerschaft. Behandelt werden muss eine Überfunktion in jedem Fall in der Schwangerschaft. Nach den mir vorliegenden Daten ist Propylthiouracil am unbedenklichsten, da es aufgrund seiner höheren Eiweißbindung die Placenta weniger gut passieren kann. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ VB


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