Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni! Ich bin jetzt in der 27 SSW mit meinem ersten Kind schwanger. Ich arbeite noch mehr oder weniger Vollzeit als Gärtnerin im GalaBau (viel Bücken). Ich habe seit Montag jetzt das problem das ich so ein komisches brennen vom Bauch aufwärts habe, besonders wenn ich Kohlensäure in meinem getränk habe. Habe das jetzt reduziert, genauso säurehaltige Lebensmittel, es wird aber nur gering besser. Ist das das Berühmte Sodbrennen? Heute sind dann noch Schmerzen im rechten Brustkorbbereich dazugekommen, mehr zur rechten Seite hin. Ich habe schon die Bückarbeit stark reduziert und mich jetzt auch mehr geschont. Mute ich mir zuviel zu? Sind das Anzeichen von überlastung? Ich versuche so " normal" wie möglich weiter zu machen, sowohl arbeitstechnisch als auch sonst, da ich nicht zu übervorsichtig sein wollte. Oder sind das nur anzeichen von Vitaminmangel? Gaaaanz viele Fragen, die Sie mir hoffentlich beantworten können! Meine FAin sagte mir vor einer Woche das es meinem Krümel gutgeht und er so um 700g wiegt. Ich habe auch schon ein wenig mehr auf der Waage als ich Sie das letzte Mal angeschrieben habe;-) Vielen, vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Mühe!!! An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für ihre letzten antworten!!! Liebe Grüße Steffi
Liebe Steffi, 1. die erstbeschrieben Symptome passen sehr gut zum typischen Sodbrennen, wie es in der Schwangerschaft vorkommen kann, wenn wir von hier aus auch keine Ferndiagnosen stellen können. 2. der hormonell bedingt verringerte Tonus der glatt gestreiften Muskulatur sorgt auch dafür, dass die Eintrittspforte von der Speiseröhre zum Magen nicht richtig verschlossen bleibt und so saurer Magensaft zurückfließen kann und das typische Sodbrennen, was auch mit Aufstoßen einhergehen kann, hervorruft. Sinnvoll ist es hier, auf kleinere Mahlzeiten umzustellen. Verzichten Sie auf alles, was die Bildung der Magensäure wie etwa Bohnenkaffee oder Süßigkeiten anregt. Meiden Sie stärker gewürzte und frittierte Speisen. Als Getränke sind stille Wasser, die keine Kohlensäure enthalten, aber auch andere, kohlensäurefreie Getränke und Kamillentee geeignet. Manchmal kann ein Glas warme Milch, ein Joghurt oder eine Milchspeise vor dem Schlafengehen ebenso Linderung verschaffen, wie das Kauen von Haselnüssen oder trockenen Haferflocken. Nehmen Sie sich beim Zerkauen ausreichend Zeit. Vorsicht: manchmal kann der Tipp mit der Milch oder den Milchspeisen auch genau gegenteilige Reaktionen hervorrufen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, eher häufigere und dafür kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Nach dem Essen am besten erst mal ein wenige bewegen und einen kleinen Spaziergang machen, anstatt sich hinzulegen. Während des Liegens dann den Oberkörper mit einem Kissen etwas höher lagern. Für hartnäckige Fälle gibt es ansonsten einige Präparate, die man hier auch gut verordnen kann und die dann Abhilfe leisten. Vor allem zu nenne wären die so genannten Antazida, die in der Lage sind die Magensäure zu neutralisieren und damit die Beschwerden schnell und effektiv zu lindern. Als Präparate zu nennen wären hier zum Beispiel Rennie® oder Talcid® zu nennen. Die lokal wirkenden Antazida, (wie z.B. Talcid®) die Aluminium enthalten, gelten in der gesamten Schwangerschaft als unbedenklich. Hie sollten aber Tageshöchstdosen nicht überschritten werden. In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn Sie sich bei Bedarf durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt hinsichtlich der für Sie besten Maßnahmen und des Medikamentes beraten lassen. 3. ob die darüber hinaus beschriebenen Druckbeschwerden eine andere Ursache habe oder -was gut möglich ist- auf eine zu große Belastung am Arbeitsplatz zurückzuführen sind, kann am besten Ihre Frauenärztin/Frauenarzt beurteilen. VB