Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin in der 35. SSW und man hat vor 2 Wochen eine leichte Schilddrüsenüberfunktion festgestellt ... d.h. darunter leide ich schon länger, aber ohne weitere Behandlung. Jetzt in der Schwangerschaft ist es nur so, daß ich seit ca. 2-3 Wochen immer öfter einen dicken Kloß im Hals verspüre, der mich beim schlucken und atmen stört. Nach einiger Beobachtung muß ich nun feststellen, daß der Kloß immer häufiger auftritt und zu meinem Schrecken auch in Verbindung mit "Vorwehen", d. h. wenn sich mein Bauch fest/hart anfühlt. Muß ich mir wg. der bevorstehenden Belastung "Geburt" Gedanken machen ? Beim Spezialisten für Schilddrüsen war ich bereits ... er meinte, ich solle noch einen Kardiologen aufsuchen, um zu prüfen, ob mit meinem Herzen soweit in der Schwangerschaft alles in Ordnung ist. Eine Behandlung der Überfunktion würde er erst aber nach der Schwangerschaft vornehmen. Was meinen Sie ? Für die Geburt muß ich mir keine Sorgen machen ? Danke schon jetzt für Ihre Antwort. LG, Rike
Liebe Rike, 1. bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. Gleichzeitig wird die Funktion im Laufe der Schwangerschaft noch einmal überprüft, weil sich hier manchmal der Bedarf zur Anpassung der Dosierung ergibt. Auf der Internetseite http://nukmed.klinikum.uni-muenster.de/uploads/media/SCHWANGE.PDF können Sie die Empfehlungen der Uni Münster zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen in d. Schwangerschaft nachlesen. Das genaue Vorgehen sprechen Sie dann bitte mit Ihrem behandelnden Arzt ab. 2. auch Monotherapie mit einem Thyreostatikum wie z.B. Carbimazol, ist in der Schwangerschaft erlaubt.Die Dosis sollte nach den Schilddrüsenwerten angepasst werden (Kontrolle alle 2-3 Wochen).Bei adäquater Therapie wird die Schwangerschaft nicht beeinflusst. Beim Neugeborenen(nicht vor der Geburt)besteht sowohl das Risiko für eine Unterfunktion(durch Thyreostatika) als auch für eine Überfunktion (durch auf das Kind übertragenen Antikörper), so dass nach der Geburt die Werte über mehrere Monate überwacht werden müssen und dann evtl. Jod gegeben werden müsste. 3. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ VB