Frage: Scheidenpilz

Sehr geehrter Hr. Dr. Bluni! Mein Arzt hat vor ein paar Tagen einen Scheidenpilz (leicht) bei mir festgestellt und mir dafür eine Salbe und Zäpfchen verschrieben. Da ich die Bekämpfung vorher mit einem natürlichen Mittel versuchen wollte, verwende ich seit ein paar Tagen das Pilzöl nach Frau Stadelmann, wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob es wirkt/hilft... Meine Frage nun: kann ich irgendwas anrichten, wenn ich den Pilz zu spät bekämpfe (Frühgeburt?), wenn das Pilzöl (Teebaumölmischung) nicht richtig wirken sollte und ich erst in ein oder zwei Wochen mit der eigentlich Behandlung anfange? Ich bin jetzt übrigens in der 27SSW. Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage! Karin R.

Mitglied inaktiv - 03.08.2010, 08:05



Antwort auf: Scheidenpilz

Hallo Karin, ein Scheidenpilz stellt während der Schwangerschaft kein Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Liegt eine solche Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor, können die zur Verfügung stehenden, antimykotischen Maßnahmen ergriffen werden. In der Schwangerschaft wird die Pilzinfektion allerdings immer behandelt, selbst bei Beschwerdefreiheit der Frau. Für den Wirkstoff Nystatin und den Wirkstoff Clotrimazol (z.B. Kadefungin®) liegen die besten Erkenntnisse vor. Beide können zur Therapie eingesetzt werden. Wenn auch bei Clotrimazol ein entsprechender Vermerk im Beipackzettel vorhanden ist, gibt es bisher keine dokumentierten Schäden bei Kindern nach Anwendung von Clotrimazol. Bei vorsichtiger Handhabung dürfen hier auch Vaginaltabletten eingesetzt werden. Dieses ist für eine optimale Therapie häufig auch unerlässlich. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 03.08.2010