Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Scheideninfektionen

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Frage: Scheideninfektionen

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich wende mich an Sie, da ich im Moment irgendwie ratlos bin. Seit Monaten plage ich mcih mit andauernden Scheideninfektionen herum, die in der Regel mit Juckreiz und starkem Ausfluss einher gehen. Meine FÄ hat nun des öfteren Abstriche gemacht - aber es lässt sich scheinbar nie was feststellen. Nun war ich aus Urlaubsgründen bei einer Vertretungsärztin und die hat auch mal wieder einen Abstrich gemacht, weil es für sie auf den ersten Blick nach einer Trichomonaden-Infektion aussah. Ich habe Clont-Zäpfchen bekommen, mein Mann wird morgen zum Urologen zum Abstrich geschickt und jetzt haben sie grad angerufen und das Ergebnis von meinem Abstrich mitgeteilt. Keine Trichomonaden, sondern lactobazillus und ganz vereinzelt Stapylocokkus. Jetzt hab ich (die Ärztin war nicht mehr zu sprechen) grad im netz geschaut - Lactobazillus ist doch völlig normal oder? Wie kommt es zu den ständigen Infektionen? Vielleicht haben Sie ja einen rat für mich Vielen Dank!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Astrid, richtig ist, dass ausserhalb einer Schwangerschaft den Staphylokokken im Bereich der SCheide praktisch keine klinische Bedeutung zukommt und Laktobazillen sind immer in der Scheide, denn es sind die Milchsäurebakterien. Aber: Ausfluss ist zunächst immer nur ein Symptom und bedeutet alleine noch nicht, dass etwas Behandlungsbedürftiges vorliegt. Und in vielen Fällen kann Ausfluss physiologischerweise erhöht. Ob dem eine bakterielle Ursache oder ein Pilz zugrunde liegt, kann man in vielen Fällen nur sagen, wenn man den Ausfluss mikroskopisch und anhand des Säuregrades untersucht. Und einige Keime, wie Trichhomonaden und auch Chlamydien können manchmal nur schwer nachweisbar sein. Die Beschreibung, wie von Ihnen dargelegt hören wir immer wieder. Man kann aber nur sagen, dass es hier in den meisten Fällen kein ständig wiederkehrender Pilz oder bakterielle Infektion ist, der/die alle 4 Wochen wiederkehrt. Sicher ist eine eingehende Abklärung organischer Ursachen: Infektion, Veränderungen des Muttermundes/Gebärmutterhalses auszuschließen. Hinsichtlich der Prävention einer bakteriellen Besiedlung kann man auf Milchsäurebakterien in Zäpfchenform oder mittels joghurtgetränktem Tampon hinweisen und auch auf Vitamin-C-haltige Vaginaltabletten. Beim Pilz ist es aber erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist; der ph-Wert ist hier also normal! Nicht unerwähnt bleiben, sollten Slipeinlagen, denn diese können je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen führen. Auch zu erwähnen ist die Ernährung, die bei wiederkehrenden Pilzen eine Rolle spielt: viele Kohlenhydrate (viele Süßwaren) sind für den Pilz förderlich. Auch eventueller Stress und psychosomatische Ursachen tragen ihr übriges dazu bei Ebenso ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, häufige Scheideninfektionen haben oft seelische Gründe. Stress, seelische Belastungen, untergründige Konflikte in der Partnerschaft, Unzufriedenheit mit dem augenblicklichen Leben, ungelebte Träume und Wünsche usw. sind dafür verantwortlich. Wenn Du dauerhaft was dagegen tun möchtest, lies doch mal das wunderbare Buch "Frauenkörper-Frauenweisheit" von der Frauenärztin Christiane Northrup. Es ist nicht ganz billig (25 EUR), wird Dir aber dabei helfen, die ständigen Infektionen loszuwerden. Diesem Problem ist ein großer Teil des Buches gewidmet. Als rasche Hilfe und Vorbeugung kannst Du regelmäßig milchsäurehaltige Scheidenzäpfchen einführen, die die natürliche Döderlein-Flora der Scheide erhalten helfen. Sie sind rezeptfrei erhältlich und auch in der Schwangerschaft empfohlen (z.B. Vagiflor-Zäpfchen aus der Apotheke). Liebe Grüße, Astrid


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