Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

sauerstoffunterversorung

Frage: sauerstoffunterversorung

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hallo herr dr. bluni, ich bin in der 15 ssw und habe seit ein paar wochen abends wieder diese "pfeif" geräusche beim atmen, ich atme eigentlich ganz normal weiter und habe dabei auch keine kurzatmigkeit oder so, ich merke nur das ich schon ein bissi weniger luft bekomme, was mich aber nicht stört! nun habe ich aber angst das mein baby dadurch unterversorgt wird mit sauerstoff! ist das dadurch schon gegeben oder kann das erst durch einen schweren asthmaanfall (den ich noch nie hatte) passieren? mein lungenarzt hat mir zur dauertherapie ventolair verschreiben und im notfall subtolair, beides habe ich noch nie genommen, ich kann doch nicht bis zum ende der schwangerschaft jeden tag spray nehmen oder? ich möchte auch nichts falsch machen. ist das spray denn wirklich nötig, bei pfeifgeräuschen? vielen lieben danke für ihre antwort


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, wenn eine Asthmaerkrankung vorliegt, sollte diese entsprechend behandelt werden. Wenn es gelegentlich zu Atemnot kommt, hei´ßt das nicht, dass das Kind mit Sauerstoff unterversorgt wird. In der Schwangerschaft können bei Asthma und Heuschnupfen die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im 2.+3. Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. (Dr. E. Paulus, Universitäts-Frauenklinik Ulm). Nach Aussage von Dr.Paulus hat sich bei 200 Schwangeren mit Terfenadin keine eröhte Fehlbildungsrate gezeigt. Die sog. Betamimetika (z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl) sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut . Bei Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20% über die Plazenta auf den Feten übergeht. Auf der Internetseite des SChweizerischen ZEntrums für Allergien und Asthma gibt es eine Informationsbroschüre zu diesem Thema: http://www.ahaswiss.ch/download/allergie_asthma.pdf VB


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