Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Salmonellenvergiftung!

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Salmonellenvergiftung!

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Hallo Dr. Bluni, eine Freundin ist jetzt in der 24.SSW und hat sich nach Laborbefunden mit CDT und Salmonellen infiziert. Sie hatte mehrere Tage Fieber, Durchfälle und grippeähnliche Beschwerden. Ihr FA hatte bisher keinen Fall von Salmonellen während der SS und nun macht siesich Sorgen, ob das irgendwelche Folgen für das Baby haben könnte. Dass es dem Baby im Moment gut geht, konnte sie beim US sehen, sie denkt eher noch an "Spätfolgen". Können Sie sie beruhigen?? Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort! lg, sarah


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Sarah, die Salmonellose ist eine der häufigsten durch Lebensmittel verursachten Durchfallerkrankungen beim Menschen. Etwa 6 bis 72 Stunden nach Aufnahme der Bakterien kommt es zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Fieber. Eine direkte oder indirekte Übertragung von Mensch zu Mensch - von verschiedenen mehrfachresistenten Salmonella-Arten - kann als Hospitalinfektion bei besonders disponierten Personen oder unter hygienisch ungünstigen Bedingungen erfolgen. Die durch den Erreger bedingten Durchfälle können sich durch den damit verbundenen Flüssigkeits-und Elektrolytverlust negativ auf das Befinden der Schwangeren auswirken. Während die Erkrankung nach ca. 2 bis 7 Tagen beendet ist werden die Salmonellen noch längere Zeit (einige Wochen) im Stuhl ausgeschieden. Bei einer Salmonellose in der Schwangerschaft besteht das Risiko einer vorzeitigen Geburt und während der Geburt kann das Kind infiziert werden. In Einzelfällen kann auch eine Salmonellose in Form einer schweren allgemeinen Infektion verlaufen und das Leben des Kindes kann auf diese Weise gefährdet sein. Wegen des erhöhten Risikos für das Neugeborene sollte bei Verdachtsfällen eine mikrobiologische Diagnostik von fieberhaftern Durchfällen durchgeführt werden, um dann entweder durch einen Kaiserschnitt eine Übertragung der Erreger unter der Geburt auf das Neugeborene zu unterbinden oder durch erhöhte Aufmerksamkeit die Verschleppung auf das Kind bzw. auch auf andere Patienten zu verhindern und im Falle einer Erkrankung des Neugeborenen sofort gezielt antibiotisch zu behandeln. Eine antibiotische Behandlung der Schwangeren sollte in jedem Fall dann erfolgen, wenn sie kurz vor der Geburt steht. Zum Glück sind aber bedeutende Folgen für das Neugeborene bei nur leichter Erkrankung der Mutter und entsprechender Therapie meist zu vermeiden. VB


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