Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

rote handbrief partusisten

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: rote handbrief partusisten

wibbie

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, Eben erreichte mich ein rote handbrief über das partusisten.Ich bin derzeit in der 35. Ssw, bekomme partusisten seit der 27. Ssw; zuerst 14 Tage i.v.; seitdem oral alle 6 h, also minimalDosis von 20 mg/d. Jetzt warnt der Brief vor der oralen Anwendung, die Zulassung für die orale Anwendung wurde sogar ausgesetzt, da es zu starken kardiovaskulären Nebenwirkungen bei Mutter und Kind kommen kann. Laut meines fa, der derzeit leider 2 Wochen Urlaub hat, Soll ich das partusisten noch 2 Wochen nehmen, damit mein Sohn nicht mehr als frühchen klassifiziert wird...was würden sie mir raten? Lieber gleich absetzen oder doch noch die nächsten 2 Wochen nehmen, da mein Körper sowieso schon an das Medikament gewöhnt ist? Wie hoch ist die Gefahr auf eine bald einsetzende Geburt, wenn ich jetzt sofort absetzen würde? Ich bin trotz des partusistens nie vollkommen wehenfrei, dass ctg zeichnet Ca alle 10 min. Kontraktionen auf, die bisher nicht muttermundwirksam waren und die ich auch bei weitem nicht alle spüre... Vielen dank für ihre Hilfe.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, Das ist wirklich interessant, denn genau diesen Brief habe auch ich heute bereits per E-Mail erhalten. Letztlich ist das nur die Konsequenz aus dem, worauf auch ich in diesem Forum schon seit langer Zeit hinweise: von der oralen Gabe eines Wehenhemmers, wie des beschriebenen, wird sich schon seit sehr langer Zeit von den Fachgesellschaften und in den Leitlinien abgeraten. Jedoch ist es eben auch sehr schwer, diese über Jahrzehnte gewachsene Tradition zu einem Ende zu bringen, zumal auch jeder Arzt Behandlungsfreiheit hat. Stimmen Sie sich deshalb bitte mit der Vertretung ihrer Praxis bzw. am besten mit einer erfahrenen Fachärztin/Facharzt in einem Perinatalzentrum ab, denn dort verfügen die Ärzte unzweifelhaft über die viel größere klinische Expertise im Umgang mit solchen Dingen in einer Schwangerschaft. Liebe Grüße VB


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