Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Rö-Immunität

Frage: Rö-Immunität

Mitglied inaktiv

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bei mir im kontrollblatt steht bei Risiko ganz unten fehlende Rö-Immunität was heisst das ganz genau? Ferritin 17,5 hat das mit ferritin etwas zu tun?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. bekannt ist, dass ein Titer auch nach vorher erfolgter Impfung schon mal fallen kann. Wenn hier das Labor einen nicht ausreichenden Titer bestätigt, bei dem nicht von einer Immunität auszugehen ist, dann ist es zu empfehlen, Kontakte zu bekanntermaßen erkrankten Personen meiden. Allerdings können z.B. von einem geimpften Kind keine Röteln übertragen werden. Weiterhin wird zwischen der 16.-18. SSW der Titer nochmals kontrolliert werden, um eine zwischenzeitliche Ansteckung oder Veränderung auszuschließen. Falls es dennoch einen Kontakt zu einer bekanntermaßen infizierten Person kam, sollte eine Frauenärztin/Frauenarzt aufgesucht werden. Besteht die Gefahr, dass eine Schwangere angesteckt wurde, muss der Antikörperstatus vom Arzt überprüft werden. Wegen der Schwere der zu erwartenden Missbildungen, wird bei nachgewiesener Infektion das weitere Vorgehen mit den Betroffenen diskutiert. Nach der Schwangerschaft wird bei nicht ausreichendem Immunschutz dazu geraten, sich erneut impfen zu lassen. Bei einer Infektion in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft besteht die große Gefahr, dass es zu Fehl- oder Totgeburten kommt oder dass das Ungeborene schwere bleibende Schäden davonträgt. In Deutschland werden jährlich etwa 80 - 100 Kinder geboren, die infolge der Rötelnerkrankung der Mutter unter Organ-Missbildungen oder auch -Mehrfachmissbildungen leiden. 50 % von ihnen haben Schäden am Herzen, 60 % an den Augen und 60-70 % an den Ohren; bei 45 % von ihnen ist das Gehirn betroffen. In der 13. bis 14. SSW beträgt die Infektionsrate noch 54% und 25-30% zum Ende des zweiten Schwangerschaftsdrittels. 2. das Hämoglobin (Hb) ist als roter Blutfarbstoff ein wichtiger Bestandteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der vor allem die Aufgabe hat, Sauerstoff in der Lunge zu binden und in die kleinen Blutgefäße zu transportieren. Hingegen ist Ferritin ein Eiweiß, das Eisenionen anlagert. Im Körper ist es die wichtigste Speicher- und Transportform für Eisen. Es kommt in der Dünndarmschleimhaut, in bestimmten Blutzellen und im Serum vor. Der Normalwert liegt bei Erwachsenen zwischen 10 und 450 microgramm/l (die Werte bei Frauen: 10 - 290 microgramm/l, für Männer: 20 - 450 microgramm/l). Ein niedriges Ferritin deutet meist auf einen Eisenmangel hin. Ein normaler oder erhöhter Ferritinwert ist nicht eindeutig zuzuordnen VB


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