pyttiplatsch
Hallo Hr. Dr. Bluni! Ich bin jetzt zum 7. mal schwanger, ungeplant, und bekomme mein 5. Kind. Die ersten beiden Schwangerschaften (2007 + 2008) waren weitestgehend Problemlos, aber endeten in Frühgeburten nach vorzeitigen Blasensprüngen bei 35+5 und 36+4. Meine 3. und 4. Schwangerschaft (2009) endete jeweils in Fehlgeburten. In der 5. Schwangerschaft (2010) hatte ich eine Gestationsdiabetes, die mit einer Diät gut eingestellt war. Die Geburt wurde in der 38. SSW eingeleitet, da ich leichte Temperatur hatte und mein Kind dadurch Herztöne von 160-180 Schlägen/Minute. In der 6. Schwangerschaft (2011) hatte ich erneut Gestationsdiabetes. Diese wurde mit Insulin eingestellt, zunächst schlecht, aber ab etwa der 28. SSW war sie gut im Griff. Die Durchblutung meiner Gebärmutterarterien war nicht so gut, also über den Grenzwerten. Zu dem hatte ich wohl einen Notch. Die Versorgung von meinem Kind war aber ok. Es wurde in der 38. SSW eingeleitet, da meine Diabetes entgleist war und nicht mehr in den Griff zu bekommen war und da ich schon seid 3 Wochen Wehen ohne Befundsveränderung hatte, diese waren teilweise sehr regelmäßig und kräftig über Stunden. Mein Sohn hatte dann aber leider eine Reifeverzögerung und lag 2,5 Wochen in der Kinderklinik wegen längeren Atempausen im Tiefschlaf. Entlassung mit Heimmonitor und Coffeinzitrat. Jetzt bin ich erneut schwanger, aktuell in der 19. SSW. Seid der 6. SSW spritze ich wieder Insulin und seid der 13. SSW habe ich eine Insulinpumpe. Zudem besteht bei mir eine Hashimoto-Thyreoiditis. Jetzt würde ich gerne wissen, ob ich eine Risikoschwangerschaft habe oder nicht? Muss ich für diese Schwangerschaft irgendetwas beachten? Oder für die Geburt? Ich habe im Moment einfach ein ungutes Gefühl, was diese Schwangerschaft angeht und besonders auch wegen der Geburt... Gruß Sarah
Liebe Sarah, da der Begriff "Risikoschwangerschaft/Risikoschwangere" nicht genau definiert ist, orientieren wir uns an den Vorgaben im Mutterpass und demzufolge liegen bei Ihnen zumindest mehrere Risiken vor, die Anlass geben, dass Ihre Schwangerschaft mit besonderer Aufmerksamkeit betreut wird. Die Einordnung als Risikoschwangere ist in Ihrer Situation sicher berechtigt. Dazu gehören u.a. 1. Mitbetreuung durch einen Diabetologen mit möglichst optimaler Blutzuckereinstellung 2. Rechtzeitiges Schauen nach Veränderungen der Plazenta und des Wachstums durch Kontrolle per Doppler 3. rechtzeitiger Ausschluss von Frühgeburtsbestrebungen. Enge Abstimmung mit dem Perinatalzentrum, in dem Sie mit dem insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabetes entbinden werden. 4. die Empfehlungen zur Betreuung von Schwangeren mit einem Schwangerschaftsdiabetes können Sie über unser Archiv unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/beitrag.htm?id=329334&suche=Fr%FChultraschall&seite=1 nachlesen. Liebe Grüße VB
pyttiplatsch
Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich werde in einer diabetologischen Praxis mitbetreut, der dortige Diabetologe ist auch mein Hausarzt und kontrolliert auch die Hashimoto-Thyreoiditis. Sie würden zu dem noch empfehlen, dass ich mich schon vor der Entbindung in meiner Entbindungsklinik vorstelle? Bei uns ist dies nämlich nicht üblich, es bedarf auch keiner Anmeldung zur Geburt. In welcher Woche würden Sie die Vorstellung empfehlen. Ich wollte mich eh in zwei Entbindungskliniken vorstellen, da ich eigentlich lieber einen Kaiserschnitt haben möchte. Die letzten beiden Geburten gingen ziemlich schnell (20 Min. ab erster richtiger Wehe), also wäre die Gefahr einer ungeplanten Hausgeburt hoch, was bei einer SS-Diabetes ja nicht ratsam ist. Zudem war die letzte Geburt "nicht so schön", soll heißen, dass ich gerade jetzt in der erneuten Schwangerschaft teilweise tags und nachts leichte Panikattacken habe, wo das Gefühl einer bestimmten Situation der letzten Geburt hochkommt. Ich breche dann meist in Tränen aus, habe Schweißaußbrüche und das Gefühl kaum atmen zu können. Leider kann ich dies erst in der 36. SSW in den Kliniken klären, dabei belastet es mich sehr. Ich wollte schon in der vorherigen Schwangerschaft einen Kaiserschnitt aus den selben Gründen, nur dass ich damals noch keine Panikattacken hatte. Dieser wurde jedoch abgelehnt, es hätte ja schon 3 mal so toll und schnell geklappt. Da eine 20 Minuten Geburt aber weitaus schmerzhafter ist und ich danach Bindungsprobleme hatte, darauf ging der Arzt nicht ein, á la Augen zu und durch. Wie warscheinlich ist es eigentlich, dass es in dieser Schwangerschaft zu einer erneuten Wehenschwäche kommt? Bei der letzten Entbindung ließ die Hebamme nämlich diesen Begriff fallen und in dem Wissen, dass eh kein weiteres Kind mehr haben wollte (zumindest nicht geplant) habe ich nicht weiter nachgefragt. Fakt war, ohne Wehentropf haben meine eigenen kräftigen und regelmäßigen Wehen weder das Köpfchen ins Becken eintreten lassen (es stand etwas von -3, die drei vorherigen Kinder lagen schon 2-3 Wochen vor der Geburt extrem tief im Becken) noch haben sie etwas an dem Befund geändert (Muttermund knapp 2cm, sakral, Zervix 3cm) von der 35. SSW - 18. SSW.
Hallo, das Risiko ist dann für erneute Frühgeburtsbestrebungen erhöht, aber wir können dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen. VB