Vivi86
Hallo Dr. Karle, ich habe nach Windei-Diagnose auf einen natürlichen Abgang gewartet. Der kam mit relativ starken Wehen vor 3 Tagen, habe geblutet und dabei kamen immer wieder Gewebestücke, auch ein großes bubbeliges, was ich als Fruchtblase deutete. Danach wurde die Blutung kontinuierlich weniger. Im US am Tag danach wurden aber noch einige wenige Reste entdeckt. Über 3 Tage soll ich nun Cytotec nehmen, bisher löst das bei mir aber nicht die geringste Wehe aus und Blutung ist unterperiodenstark, kein Gewebeabgang. Prinzipiell wäre ich nun auch zu einer OP bereit, wenn diese in Hinblick auf Risikoabwägung wirklich nötig ist (in einer Woche fahren wir für 3 Wochen in den Urlaub, dh entweder es müsste vorher passieren oder nachher). Mein Körper hat gerade großartiges geleistet und jetzt möchte ich gerne einfach das entscheiden, was das beste für ihn ist. Meine Fragen: 1) Könnte es sein, dass die im US entdeckten Reste auch nur Blut sind und gar kein Gewebe mehr? Wär das dann überhaupt riskant? 2) Wie schnell müssen denn so Gewebereste raus um Infektionen und Tumorbildung zu verhindern? Wäre 4 Wochen warten riskant? Und was kommt überhaupt häufiger vor - Infektionen/Tumore durch Reste oder Infektionen/Verletzung durch Abrasio? 3) Kann man ggf. solche Reste auch per Absaugung (schonender?) rausbekommen, als durch Ausschabung? 4) Wieviele Tage vor Urlaub sollte ich spätestens die OP machen? Herzlichen Dank für Ihre Antworten!
Guten Tag, ad 1. zumeist handelt es sich um Blutkoagel und nicht um SS Gewebereste. Das kann aber der Untersucher besser beurteilen. Blutkoagel verschwinden meist von alleine ohne OP ad 2. Wenn sicher Gewebereste in der Gebärmutter verblieben sind, sollten diese Zeitnah entfernt werden. Wie lange es dauert, bis ggf etwas passiert, kann man nicht sagen. Es gibt Frauen, die jahrelang Reste haben und nix passiert. 4 Wochen sind bei Beschwerdefreiheit sicherlich ok. ad 3 ich würde stets eine Absaugung empfehlen ad 4 kann ich nicht beantworten. Der OP Plan richtet sich ja nicht nach ihrem Urlaub. Wenn es notwendig ist, dass muss man es eben machen. Da es sich um eine ambulante OP handelt, müssen Sie nicht viel Zeit dafür einplanen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle