Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Rauchen in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Rauchen in der Schwangerschaft

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Hallo, ich bin eine ziemlich starke Raucherin. Seit einer Woche weiß ich das ich schwanger bin und möchte deshalb versuchen damit aufzuhören. Möchte meinem Kind ja nicht schaden. Nun zu meinem Problem. Ich denke das der Entzug mich ziemlich stressen wird und es mich auch ziemlich quälen wird. Ich bin in der 6. Woche und habe nun Angst, dass dieser stress auch ungesund für mein Baby ist. Rauchen wäre natürlich schlimmer, das weiß ich aber mit dem rauchen aufzuhören, wäre für mich auch eine ziemliche körperliche Belastung. Schafft das mein Baby? Gruß


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Sandy, ja, das schafft Ihr Kind ganz bestimmt, da können Sie unbesorgt sein. Das Anliegen, das Rauchen entweder ganz aufzugeben oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr ehrenhaft und aus medizinischer Sicht kann man sich über jede Schwangere freuen, die es schafft, die Schwangerschaft ohne Zigaretten zu überstehen. Das Rauchen sollte in jedem Fall und zwar sofort während der Schwangerschaft unterbleiben. Es sind hier auch keine Entzugssymptome zu erwarten. Das Umsteigen auf "leichte Zigaretten" ist nichts anderes, als ein Werbetrick: denn die enthalten die gleiche Menge an krebserregenden Substanzen und richten nicht weniger Schaden an, als die anderen! Das Rauchen führt zwar nicht zu irgendwelchen Fehl- oder Missbildungen, dennoch sind die meist nicht so sichtbaren Folgen für die Kinder nicht zu vernachlässigen oder zu verharmlosen: Die folgenden Probleme können bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen: Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nicht rauchenden Frauen. Untersuchungen belegen auch, dass Kinder rauchender Mütter bis zu viermal häufiger Verhaltensauffälligkeiten, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen. Hinzukommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel, Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Säuglinge von Nichtraucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen wiegen nur 3.216 Gramm. Die Frühgeburtlichkeit mit allen Folgen ist bei Raucherinnen bekanntermaßen viel häufiger anzutreffen. Insgesamt drei krebserregende Substanzen Karzinogene, die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen. Etwaige Folgen - z.B. für Krebserkrankungen im Kindesalter - sind bisher noch nicht abzusehen. Neuere Studien zeigen aber bei Kindern von Raucherinnen eine gehäufte Rate an Leukämie im Kindesalter. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, zeigen häufiger Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen. Wenn es nicht sofort mit dem Aufhören klappt, sollte sicher die Anzahl deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist die Beratung beim Hausarzt über Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung - auch in der Schwangerschaft - anzuraten. Viele Krankenkassen bieten hier Raucherentwöhnungskurse an. Nehmen Sie dieses Angebot an. Nikotinpflaster sollten in der Schwangerschaft nicht angewandt werden. Nachgedacht werden kann aber sicher über Hypnose oder Akupunktur zur Entwöhnung. Von anerkannten Anbietern z. B. Suchtberatungsstellen werden auch Gruppenprogramme zur Tabakentwöhnung angeboten. a.Deutsches Krebsforschungszentrum Telefonische Beratung: Das Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums www.dkfz.de Tel.: 06221 / 42 42 00 www.rauchertelefon.de Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr b.Info- und Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr 4. Sehr hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter den folgenden Adressen: http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf http://www.bfr.bund.de/cm/207/rauchen.pdf VB


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Liebe Sandy, ich wollte Dir nur mal eben Mut machen-Du schaffst das-es ist super wichtig, daß Du versuchst, aufzuhören! Ich habe vor 4 Jahren aufgehört (zusammen mit meinem Mann), also ich war noch nicht schwanger, sondern bin erst jetzt in der 36.SSW. Aber auch damals ging es gut aufzuhören, die Angst vorm Aufhören ist eigentlich das Schlimmste!! Das Aufhören selbst ging dann von Tag zu Tag besser, und ich würde nie wieder anfangen!! Und das damals sogar ohne schwanger zu sein! Allein, daß Du nicht mehr den Husten morgens hast, Deine Klamotten stinken nicht mehr, Deine Haut wird besser....etc! Und Du hast jetzt den besten Grund-ein süßes kleines Baby! Hier noch ein paar Tips: versuch wirklich komplett aufzuhören, dann mußt Du aber auch mit alten Gewohnheiten brechen (also keinen Kaffee mehr wenns dazu eine Zigarette gab, trink für eine Zeit lieber Tee...umgib Dich nicht mit Menschen, die rauchen, am Anfang ist man nicht stark genug dafür...etc), versuchs mit Akupunktur, hat uns gut geholfen, und Dein Partner muß mit aufhören!!!Und der körperliche Entzug war kaum zu merken bei mir-eine Magen Darm Grippe ist viel schlimmer :-))))-wichtiger ist, das es bei Dir im Kopf "Klick" macht! Ich drück Dir fest die Daumen, und Du schaffst das!! Für Dein Kind!! Liebe Grüße, peewee


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Hi ich habe auch eine grosse schachtel am tag gequalmt und habe sofort aufgehört,warum soll mein würmchen rauchen das kann sie später selber entscheiden,du musst immer an das baby denken,ich habe überhaupt keine probleme gehabt,sogar mein mann hat augehört leider mit probleme(schlechte laune u.s.w.).Wünsche dir viel glück. lg


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Erstmal vielen Dank für die Antworten und die guten Zusprüche. Natürlich ist es das beste sofort aufzuhören ich werde mir auch die allergrößte Mühe gebe. Drückt mir die Daumen, dass ich es schafft, meinem Baby zu liebe!


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Hi Sandy, ich hatte das Glück, 2 Wochen vor meiner ersten SS aufgehört zu haben (hatte damals einfach eine blöde Wette abgeschlossen, die ich nicht verlieren wollte). In den ersten Wochen nachdem ich erfuhr, dass wir ein Kind bekommen, war ich ziemlich gestresst. Zwar war es geplant, aber irgendwie hat mich die Nachricht dann doch umgehauen. Wie gerne hätte ich da eine geraucht! Gott-sei-dank hat bei mir das schlechte Gewissen immer wieder im Vorraus gesiegt, weil ich mich nur zu gut daran erinnern konnte, wie furchtbar es für mich als Kind war, wenn unsere Eltern uns zuqualmten. Dass mein Mann auch aufgehört hatte, war echt die größte Hilfe. Sonst hätte ich es nicht geschafft. Und ich war wirklich ne schlimme Raucherin. Nach der Gerburt hatt ich zwar immer noch Lust, mal eine zu rauchen (vor allem wenn das Würmchen mal wieder non-stopp schrie) aber das konnte ich mir dann gar nicht mehr vorstellen, da ich stillte und ich auch sonst mein Kind nicht damit belasten wollte (plötzlicher Kindstod, etc...). Abgesehen davon, können wir die Kohle nun wirklich besser verwenden (duplo und co... :-)) Fazit: Es gibt keinen besseren Grund aufzuhören, als jetzt! Denn alles andere wäre (entschuldigung, wenn ich es so offen sage) Deinem Baby gegenüber nicht fair. ich drück Dir alle Daumen und finde es echt toll, dass Du das Thema hier ansprichst. LG, Julia


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Hallo sandy1078 Habe auch geraucht vor der SS Habe auch auf gehört,aber nicht sofort, sondern hatte nur dann geraucht wenn ioch große Schmacht hatte ubnd dann auch nur eine halbe Zigarette! Habe es dann innerhalb von 3-4 Tagen geschafft. Gruß conci


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