Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Rasche Schwangerschaftsfolge und Präeklampsie

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Rasche Schwangerschaftsfolge und Präeklampsie

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Hallo, ich würde gerne mal wissen wie schädlich es tatsächlich für den Körper ist wenn man schnell hintereinander ss wird?Ich bin 10 monate nach der geburt meiner tochter wieder ss geworden.Bei meiner Tochter hatte ich eine leichte Präeklampsie und Frühgeburtsrisiko, da der Muttermund schon vorzeitig verkürzt war,allerdings ohne vorzeitige spürbare wehen, sie kam zum glück trotzdem erst 39. woche. In der 2. SS mit meinem Sohn (jetzt 6 Monate) lief alles bestens,keine Präeklampsie ehr zu niedriger Blutdruck...naja zum schluss musste ich leider liegenauch wegen Frühgeburtsgefahr, er kam auch zum glück einen tag vor termin. Beide Kinder sind kerngesund :-)...mein Mann und ich möchten noch mehr Kinder, wir haben aber gesagt, dass wir jetzt erstmal 2 Jahre warten, weil dass für den Körper glaube ich nicht gut ist so oft und schnell ss zu werden...oder wie sieht das wirklich aus?Der körper hat ja kaum zeit sich zu erholen oder??ist das gefährlich so viele kinder kurz hintereinander?zumal die ss ja beide nicht problemlos verliefen von der heftigen übelkeit mal abzusehen ...ich glaube es ist besser wir machen eine längere pause oder?? würde gerne mal eine wirkliche ehrliche natwort von einem fachmann bzw. arzt hören. außerdem würde mich interessieren,wie hoch die gefahr ist nochmal präeklampsie zu bekommen auch wenn ich es beim 2. nicht hatte??ist da trotzdem noch ein risiko??ich denke das frühgeburtsrisiko wäre auch wieder erhöht oder?? meine kinder lagen beide schon gaaanz früh mit dem kopf tief im becken und übten druck auf den muttermund,anscheinend bin ich so gebaut das sich alle kinder bei mir so früh in die tiefe begeben oder ist das unterschiedlich?? freue mich sehr über antwort liebe grüsse kerstin


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Kerstin, 1. nach einer Entbindung wird eine Wartezeit von etwa einem Jahr empfohlen. Nach einem Kaiserschnitt sollte es in jedem Fall ein Jahr sein. Dieses ist die Zeit, die der Körper für eine optimale Rückbildung und Anpassung benötigt. Darüber hinaus zeigt sich, dass eine solche „Ruhephase“ in der Lage ist, vielerlei schwangerschaftstypische Komplikationen zu reduzieren, die nach deutlich kürzerer Wartezeit eben gehäufter auftreten können. 2. die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie (Gestose) zwischen 19,5 -25,9 Prozent. Es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9Prozent bis 46.8 Prozent. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Im Falle eines erneuten Kinderwunsches mit derartiger Vorgeschichte sollte sicher schon im Vorfeld auch der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im entsprechende Risiken auszuschließen. Auch können schon mal Gerinnungsstörungen bei der Frau, die nur mit speziellen Untersuchungen nachweisbar sind, ursächlich sein. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig als vorbeugend erwiesen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine Ultraschall-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der man schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Präeklampsie (Gestose) erkennen kann. 3. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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