Mitglied inaktiv
Ich mache mir Sorgen, weil mein Gewicht immer wieder schwankt. Bin 24. SSW, Ausgangsgewicht 56 kg. Wiege mich sonst wöchentlich, zuletzt 62 kg. Beim letzten Mal hatte ich (bei abendlicher Wiegung statt wie üblich morgens) plötzlich 64 kg! War total erschrocken, weil ich mich nicht übermäßig ernährt habe in der Woche, Wiegung am nächsten Morgen war wieder 62 kg (ohne Toilettgang zwischendurch!). Nun habe ich ein paar Tage das Gewicht täglich kontrolliert, es schwankt um bis zu 2,5 kg im Tagesschnitt. An manchen Tagen fühle ich mich abends richtig voll, dick, aufgebläht. Keine auffälligen Wassereinlagerungen an den Gelenken entdecken, der Ehering rutscht sogar. Das Gesicht wirkt aber schon seit Anfang der SS rundlicher, weicher. Blutdruck messe ich regelmäßig, da ich in der 1. SS mit Hochdruck Probleme hatte. Jetzt ist er bei 120-130 / 80-85, was in etwa auch den Werten nach der SS entsprach. Muß ich mir wegen der Gewichtsschwankunge Sorgen machen oder sollte ich diese oftmaligen Kontrollen lieber lassen? Gibt es weitere Zeichen, um eine Gestose von normalen Schwankungen zu unterscheiden? Nächste Untersuchung beim FA ist in 3 Wochen, hat es Zeit bis dahin, um die Sache abzuklären oder wäre eine Untersuchung außer der Reihe angebracht? Vielen Dank für Ihre Antwort! Katharina
hallo Katharina, 1. der Begriff beschreibt die EPH-Gestose (früher auch Prä-Eklampsie/ pre-eclampsia oder "Schwangerschaftsvergiftung" genannt). Davon sind ungefähr fünf bis zehn Prozent aller Schwangerschaften betroffen. E= Edema=Oedeme/Wassereinlagerungen P=Proteinurie= vermehrte Eiweissausscheidung im Urin H=Hypertension=zu hoher Blutdruck Es gibt keine einzelne Ursachen für diese Erkrankung, sie wird z.B. nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Es gibt aber viele Hinweise darauf, daß die klassische Gestose mit den Symptomen Wassereinlagerungen in den Beinen und Händen (Ödeme), erhöhtem Blutdruck und Eiweiß im Urin durch akuten Nährstoffmangel entsteht. Deswegen wird sie auch zunehmend "Stoffwechselstörung der Spätschwangerschaft" genannt. Es gibt noch andere Erscheinungsformen, bei denen z.B. die Ödeme fehlen können, das Baby aber nicht ausreichend versorgt wird (Plazentainsuffizienz). Diese Form entsteht meist durch Nährstoffmangel zu einem frühen Zeitpunkt in der Schwangerschaft, manchmal sogar schon vor der Empfängnis. Man weiß seit kurzer Zeit, daß auch immunologische Ursachen bei manchen Frauen zu dieser Erkrankung führen können. Die EPH-Gestose ist bis zu 50 Prozent verantwortlich für Frühgeburten. Deswegen sollte es das größtes Ziel sein, eine zu frühe Entbindung so weit wie möglich zu verhindern. Manchmal muß aber trotzdem im Interesse von Mutter und Baby die Geburt vor dem Termin stattfinden. Zu den Symptomen kann auch mal eine rasche Gewichtszunahme gehören. Dieses kann aber nur durch einen Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort im Gesamtzusammenhang beurteilt werden. 2.die empfohlene Gewichtszunahme in der Schwangerschaft richtet sich vor allem nach dem Body-Mass-Index (=BMI=Körpergewicht geteilt durch (Länge in Metern zum Quadrat) ) der Schwangeren vor Beginn der Schwangerschaft. Denn dieser gibt am besten Auskunft über die individuelle Gewichtssituation: Wenn er in etwa bei 25 liegt, würde man von Normgewicht sprechen. Ist er 19 und kleiner, liegt ein Untergewicht vor. BMI (kg/m2) vor der Schwangerschaft und empfohlene Gesamtzunahme(kg): niedrig (kleiner 19)) 12,5-18 normal (19-25) 11,5-16 hoch (größer 26) 7-11,5 Der Zeitpunkt dieser Gewichtszunahme, kann schon mal variieren. Erfahrungsgemäß findet diese aber meist nicht vor dem 2. Schwangerschaftsdrittel statt. Nimmt die Schwangere weniger zu ist dieses zunächst nicht zu beanstanden. Aber, auch ein Untergewicht kann mit Schwierigkeiten für das Entstehen einer Schwangerschaft und Problemen im Schwangerschaftsverlauf verbunden sein. Deshalb sollte die Schwangere nicht kontinuierlich Gewicht verlieren – von dem ein oder anderen Kilo zwischendurch oder zu Beginn der Schwangerschaft mal abgesehen. Welche Probleme können sich nun bei der Schwangeren, dem Kind und dem Schwangerschaftsverlauf eventuell ergeben, wenn ein Übergewicht vorliegt? Wenn es deutlich mehr ist, dann zeigen Untersuchungen, dass sich mehr Risiken hinsichtlich schwangerschaftsspezifischer Erkrankungen wie Gestose, Diabetes und Problemen unter der Geburt ergeben können. Zeigt sich bei der Schwangeren ein Übergewicht, sollte man ihr empfehlen, sich hinsichtlich der Gewichtszunahme an die oben gemachten Angaben zu orientieren. Sie sollte allerdings nicht gezielt Gewicht verlieren oder gar Diäten durchführen. VB
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