Prothrombin-heterozygote Mutation mit Anamnese

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Prothrombin-heterozygote Mutation mit Anamnese

Hallo Herr Doktor! Ich habe kurz eine Frage: habe am Wochenende positiv getestet, befinde mich in der 4. SSW rechnerisch, HCG 2-3 Woche bei 450 Normwert. Hatte in der Vergangenheit (2009) aufgrund meines Gendefektes und der Einnahme einer Östrogen haltigen Pille mehrere Thrombosen und Lungenembolien bei Immobilisation wegen Sprunggelenksarthroskopie, 40 mg Clexane damals täglich ca 7 Tage. Nun soll ich täglich 60 mg Clexane & 100 mg ASS nehmen , da ich Progesteron 100 mg Vaginal Zäpfchen 2x2 täglich nehmen soll zur Vorbeugung. Würden Sie dies unterstützen? FA und Gerinnungsdoktor sind sich nicht ganz einig, ich hätte da gerne noch eine zweite Meinung. Der FA sagt die Östrogene müssen sein, der Experte sagt 60 mg Clexane mit ASS sind schon sehr viel (78 kg) Traue mich nicht die Progesteron zu nehmen und bin gerade bei 40 mg Clexane & ASS 100 mg bis ich andere Meinungen habe. Vielen Dank für Ihre Meinung!!!

von Junisonnmond am 17.01.2017, 00:39



Antwort auf: Prothrombin-heterozygote Mutation mit Anamnese

Hallo, 1. wenn es kein besonderes Übergewicht gibt, wird zur reinen Prophylaxe normalerweise die Dosis von 40 mg des niedermolekularen Heparins ausreichen. 2. eine zusätzliche Gabe von ASS wird dann nur noch in zusätzlichen arteriellen Risikosituationen empfohlen (z.B. erhöhtem Lp(a), Hyperlipidämie, arteriellem Hypertonus, Diabetes, etc.). 3. diese Stimmen sie am besten mit einer Gerinnungsambulanz oder einem Perinatalzentrum ab 4. wenn die Schwangerschaft spontan entstanden ist, wird die vorsorgliche Verabreichung eines Gelbkörperhormons keine frühe Fehlgeburt verhindern können. Dazu ist die internationale Datenlage relativ eindeutig. Insofern sollte hier die Indikation noch einmal überprüft werden. 5. in jedem Fall stellt diese Vorgeschichte ein nicht unerhebliches Risiko dar, was meines Erachtens es auch sinnvoll erscheinen lässt, den weiteren Verlauf der Schwangerschaft immer auch mit einem entsprechend qualifizierten Zentrum parallel abzustimmen. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.01.2017



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