Frage: Progesteronwert!

Hallo Dr. Bluni, Habe eine Frage die mich sehr beschäftigt: Ich hatte im Dezember einen frühen Abgang in der 5. Woche. Jetzt bin ich wieder schwanger (laut FÄ 5+5) . Ich hatte am 15. eine Blutuntersuchung mit folgenden Werten: Hcg 239 und Progesteron 35,8. Am 21.1 wurde mir nochmal Blut abgenommen: Hcg 2538 und Progesteron 23,8!! Also ist der Progesteronwert in sechs Tagen um 12 gesunken. Seit ich weiß dass ich schwanger bin nehme ich abends zwei Utrogest vaginal. Jetzt mach ich mir wahnsinnige Sorgen, dass der Progesteronwert weiter sinkt (es sind ja nun schon fünf Tage seit der letzten Untersuchung und den nächsten Termin habe ich erst wieder am 2.2). Die FÄ meinte heute am Telefon der Wert wäre nicht so schlimm, mir gibt aber der schnelle Abfall zu denken. Habe voll Angst, dass es wieder schief geht. Sind solche Schwankungen normal oder muss ich mir Sorgen machen? Muss dazu sagen, dass ich bei meinen drei Kindern auch immer einen Progesteronmangel hatte. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen soanaz2

Mitglied inaktiv - 26.01.2009, 18:10



Antwort auf: Progesteronwert!

Hallo, 1.wenn eine nachgewiesene Gelbkörperschwäche vorliegt, kann es sinnvoll sein, in der zweiten Zyklushälfte dieses Defizit zu ergänzen. Eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Frühschwangerschaft ist aber nicht in der Lage eine frühe Fehlgeburt zu verhindern. Deshalb ist diese rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, nicht indiziert. Auch, wenn es häufig so gehandhabt wird, gibt es für den Sinn dieses Vorgehens keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"), die das rechtfertigen würden. Anders, wenn es Fehlgeburtsbestrebungen gibt, die auf einen Gelbkörpermangel hinweisen oder die Schwangerschaft durch eine Maßnahme der künstlichen Befruchtung zu Stande kam. Demzufolge sind Bestimmungen des Progesterons in der Frühschwangerschaft meist wenig sinnvoll, zumal sie mehr verunsichern, als dass sie Klarheit schaffen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 27.01.2009