Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Progesteron

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Progesteron

Mitglied inaktiv

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Ich lebe in Südamerika und bin bzgl. meines FA etwas verunsichert. Da dies meine erste Schwangerschaft ist, recherchiere ich nach den Arztbesuchen immer im Internet, um zu bestätigen, was er mir erzählt bzw. verschreibt. Ganz konkret geht es bei mir darum: Ich bin in der 28.SSW und habe seit ca. 2 Wochen immer mal wieder einen harten Bauch (habe im Internet gelesen, dass dies sogenannte Übungswehen sind). Nun habe ich dies meinem FA erzählt und er hat mir Progesteron verschrieben, das soll ich nehmen, wenn dies vorkommt. Bei meiner jetzigen Internetrecherche habe ich zu diesem Medikament nichts gefunden, dass man dieses bei Übungswehen nehmen sollte. Können Sie mir helfen, ich bin total verunsichert und weiss nicht, ob ich da das richtige bekommen habe?!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2.eine Progesterongabe wird hier von unseren Fachvertretern nicht empfohle oder angeregt, wenn auch ein Gelbkörperhormon sonst in der Schwangerschaft angewandt werden darf. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. Beste Grüße nach Südamerika, VB


Mitglied inaktiv

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zusätzlich wollte ich noch mitteilen, dass ich immer wieder in den Foren lese vvon Untersuchung MuMu, Gebärmutterhalsverkürzung, CTG etc. Ist alles bei mir noch nie gemacht worden. Muss ich mir große Sorgen machen oder sollte ich es mit südamerikanischer Gelassenheit sehen?


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