Bergmaid
Lieber Herr Dr. Bluni, ich bin derzeit Ende 18. SSW mit eineiigen Zwilligen. Bis über die 12. SSW sollte ich Progestan sehr hoch dosiert nehmen (3x2 vaginal + 3 oral). Die 3 oralen Tabletten haben mich abends immer dermaßen umgehauen. Dann habe ich das Zeug auf Anweisung innerhalb von 3 Wochen ausgeschlichen, also bis zur 15. SSW noch genommen. Meine FÄ hatte mir Schwimmen unter Progestan verboten. Nun war ich gerade einmal schwimmen und wollte das so 2 x pro Woche + Aquagymnastik für Schwangere machen. Am WE hatte ich nun - wir verzichten lieber vorsichtshalber auf Geschlechtsverkehr aus Angst vor Blutungen - einen klitoralen Orgasmus. Ich habe schon währenddessen gemerkt, dass mein Bauch sich angespannt hat und dann fester wurde. Weil ich das den ganzen Sonntag und Montag immer noch hatte, war ich wieder bei der FÄ. Alles gut, GMH über 5cm. Sie hat mir aber vorsorglich wieder Progestan 2 Stück abends vaginal verordnet. DAs bedeutet dann nun auch, dass ich wieder nicht schwimmen darf, was mich ziemlich nervt. Ich hatte mich so gefreut, nach 4 Monaten wieder etwas Bewegung haben zu dürfen. Ich hatte schon mehrere Bandscheibenvorfälle und OP und ich fürchte, dass mein Rücken, wenn der Bauch sehr groß wird, rumzicken wird. Davor war ich immer sportlich und bin regelmäßig in die Sauna gegangen. Ich könnte ja noch aufs Schwimmen im Schwimmbad verzichten, aber nun den ganzen Sommer nicht einmal in den See oder ins Meer zu dürfen, frustriert mich ziemlich. Ich verzichte aus Liebe zu meinen Babies eh schon auf sehr viel und bin übervorsichtig. Aber wenn es wieder so ein heißer Sommer wird, ist das schon ne Strafe, wenn ich nicht mal kurz zum Abfrischen ins Wasser darf. Ich hüpfe ja nicht in jede Brühe, sondern wirklich nur in saubere Seen wie Tegernsee oder Meer. Was meinen Sie, besteht durch diese geringe Dosis (die ich abends vor dem Schlafengehen einführe) ein Problem, wenn ich schwimmen gehe? Ich habe gelesen, dass das Medikament die Scheidenflora schwächt und Keime leichteres Spiel haben. Ich habe mir im Schwimmbad aber nie was geholt. Oder könnte man dann vorbeugen, indem ich z.B. Milchsäurezäpfchen nach dem Schwimmen nehme? Über eine Einschätzung von Ihnen wäre ich sehr dankbar! Vielen Dank und viele Grüße!
Hallo, 1. wenn ich natürlich auch die persönliche Situation nicht genau kenne, würde ich als Außenstehender erst einmal fragen, wo die Indikation für diese Maßnahme denn liegt? Zumindest gibt es weder Empfehlungen der Fachgesellschaften noch der Leitlinien, dieses ohne besonderen Grund nur wegen einer Mehrlingsschwangerschaft zu tun 2. wenn es wirklich eine Indikation oder Besonderheiten gibt, dann sollte das durch eine Einrichtung entschieden und beurteilt werden, die die ausreichende klinische Kompetenz besitzt. Das ist erfahrungsgemäß ein Perinatalzentrum. Und hier empfehle ich Ihnen, einen zeitnahen Vorstellungstermin zu vereinbaren, die Situation einschätzen zu lassen und dann durch die zuständige Oberärztin/Oberarzt zu erfahren, welche Maßnahmen die wirklich geboten sind 3. sofern es keine Besonderheiten, Blutungen, eine tief sitzende Plazenta, vorzeitige Wehen oder eine klinisch bedeutsame Verkürzung des Gebärmutterhalses gibt, werden wir auch keinen Verzicht bezüglich Schwimmen aussprechen müssen. Herzliche Grüße VB Quellen Coomarasamy, et al. “Progesterone for the prevention of preterm birth: A critical evaluation of evidence,” European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology, vol. 129 pp. 111-118 (2006). Norman JE, Marlow N, Messow C-M, et al. Vaginal progesterone prophylaxis for preterm birth (the OPPTIMUM study): a multicentre, randomised, double-blind trial. Lancet (London, England). 2016;387(10033):2106-2116. doi:10.1016/S0140-6736(16)00350-0. Norwitz ER, Caughey AB. Progesterone Supplementation and the Prevention of Preterm Birth. Reviews in Obstetrics and Gynecology. 2011;4(2):60-72. Romero, Roberto, et al. "Vaginal progesterone decreases preterm birth≤ 34 weeks of gestation in women with a singleton pregnancy and a short cervix: an updated meta‐analysis including data from the OPPTIMUM study." Ultrasound in Obstetrics & Gynecology 48.3 (2016): 308-317. Schleußner, Ekkehard, Drohende Frühgeburt: Prävention, Diagnostik und Therapie, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 110, Heft 13, 29. März 2013 ACOG Committee Opinion. Use of progesterone to reduce preterm birth, Obstet Gynecol. 2003 Nov;102(5 Pt 1):1115-6
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