Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Positiver Fibronektintest

Frage: Positiver Fibronektintest

Amy259

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Hallo, Bei mir wurde vor 2 Wochen eine verkürzte Zervix bei 2,7 cm, unter Druck 2,4 cm festgestellt. Anderthalb Wochen zuvor hatte ich über 3 Tage immer mal wieder Kontraktionen, welche unter Magnesium Verla (3xtgl) nachgelassen hatten. Im Verlauf der nächsten 2 Wochen hatte sich die Zervix dann von 4 auf 3, und dann eine Woche später auf die 2,7 cm verkürzt. Ich wurde direkt in die Uniklinik geschickt, welche mich zur Beobachtung da behielt. 2 Tage nach Aufnahme war der Gebärmutterhals stabil, der Fibronektintest jedoch leicht positiv (wert bei 57). Es wurde eine Lungenreifung durchgeführt (29+4 SSW). 6 Tage später gab es eine Verkürzung auf 2 cm und ein deutlicher positiver Test mit einem Wert von ca.160 (letzte Woche Montag). Freitags hatte ich dann über 3h hinweg erst im 20min, anschließend im 15 min Rhythmus Kontraktionen, welche jeweils über eine Minute angehalten hatten. Nachdem ich mich wieder hingelegt hatte, verschwanden diese und übers Wochenende ging es mir wirklich gut, ohne jegliche Kontraktionen. Gestern wurde dann erneut getestet und der Test lag bei 400, die Zervix war stabil, auch unter Druck. In der ersten Woche lag ich mit Wöchnerinnen im Zimmer, die letzte Woche dann alleine, bzw. Mit einer anderen Patientin zur Überwachung. Jetzt habe icj wieder eine Nachbarin, welche mit Blasensprung zur Einleitung kommt, es also absehbar ist, dass bald wieder ein Baby mit im Zimmer liegt und Ruhe finden eher schwierig wird. Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie die Zahlen zur Frühgeburtlichkeit bei positivem Test liegen. Mir ist bewusst, dass ein negativer Test das Risiko so gut wie ausschließen kann und ein positiver nur ein Risiko anzeigt. Auch wurde mir gesagt, dass es nicht wirklich Aussagekräftig ist wie hoch das Risiko ist und der Wert des Test wenn er im positiven liegt nichts wirklich viel aussagt diesbezüglich. Ich bin jetzt bei 31+3. In der Klinik komme ich nicht wirklich zur Ruhe, da zumeist voll belegt ist und offensichtlich nicht besonders viel Rücksicht darauf genommen werden kann, wie die Patienten zusammengelegt werden. Seit gestern Mittag ist mein Bauch vermehrt hart geworden, was die Tage vorher völlig verschwunden war und ich möchte einfach wissen, wie hoch das Risiko ist, wenn ich mich selbst entlasse, da ich Zuhause einfach besser ruhen kann. Ich wohne auch in der Nähe der Klinik, so dass ich innerhalb von 15 bis 20 Minuten wieder hier wäre, falls etwas sein sollte. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Vielen Dank und freundliche Grüße


Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, wie Sie ja bereits wissen, zeigt der positive Fibronektintest ein Risiko für eine Frühgeburt an, nicht wann diese stattfindet. Da Sie bereits schon über eine Woche "ausgehalten" haben, stimmt das doch rechts zuversichtlich, dass Sie aus den ganz kritischen Wochen herauskommen. Solange möchte man Sie bestimmt auch aufgrund der GMH Dynamik in der Klinik überwachen. Das ist aus ärztlicher Sicht am sichersten. Ich verstehe Sie gut, wenn Sie lieber zuhause ruhen möchten, das müssen Sie aber wohl gegen ärztlichen Rat tun. Die Frage ist doch, ob Sie rechtzeitig merken, dass sich der GMH weiter verkürzt oder sogar öffnet?! Man sollte unnötige Transfers von zuhause in die Klinik vermeiden. Ich würde Ihnen empfehlen, irgendwie bis zu 34. SSW auszuhalten. Sprechen Sie Ihre Bedenken (Unruhe im Zimmer) offen bei den Ärzten bei Visite an. Vielleicht kann man da doch etwas arrangieren. Die Zeit, die Sie jetzt investieren, wird Ihnen Ihr Kind später danken. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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