Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Plexuszyste

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Plexuszyste

Mo1978

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guten morgen, ich hatte gestern einen FA termin. es war alles soweit gut,werte,größe etc.. allerdings wurde im gehirn beider seiten eine plexuszyste festgestellt.. mein FA meinte, dass es erstmal nichts schlimmes ist, da alle werte und organe unauffällig ist. Es wird sich im laufe der SS verwachsen und hat somit keinerlei bedeutung..erst wenn andere organe nicht in ordnung sind, kann man evtl auf drisomie schließen... aber meine drisomie werte waren für mein alter (31Jahre) noch geringer als der durchschnitt.. trotzdem bin ich sehr verunsichert.. oh,man hab schon sehr angst..hab erst termin wieder im April.. bin über ratschläge dankbar.. lg monika


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Monika, diese im Gehirn des Kindes vorkommenden Zysten sind in aller Regel Zysten des so genannten Plexus choroideus (bildet das Hirnwasser)und gehören, wie auch eine Erweiterung der Nierenbecken zu den so genannten Softmarkern (sonographische Hinweiszeichen auf eventuelle Fehlbildungen oder genetische Störungen). Und hierzu kann ich folgendes sagen: Eine einzelne Zyste im plexus choroideus bedeutet ein geringes Risiko für eine Chromosomenanomlie. Zahlenmäßig ist es so bei 1:200 anzusiedeln( 0,5%ige Wahrscheinlichkeit), vorausgesetzt, es gibt bisher keine anderen Hinweiszeichen („softmarker“). Sind mehrere Zysten zu sehen, oder andere Softmarker, wie z.B. ein Aufstau im Nierenbecken zu sehen, dann ist das Risiko für eine genetische Störung und auch eine Trisomie 18 erhöht; nach Durchsicht der Literatur liegen mir hierzu jedoch keine Zahlen vor. Wichtig ist, dass man diese Dinge erklärt werden, und dass nach ultrasonographischen Hinweisen für eine genetische Störung geschaut wird, um das pro & contra einer invasiven Diagnostik zu besprechen. Dieses sollte in einer speziellen Einrichtung für Pränataldiagnostik erfolgen. Bitte denken Sie aber daran, dass der Ultraschall alleine eine chromosomale Störung nie 100%ig ausschließen kann. Dieses geht nur per Fruchtwasseruntersuchung, Chorionzottenbiopsie oder Entnahme von Nabelschnurblut. VB


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