Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Plaznta

Frage: Plaznta

Mitglied inaktiv

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Lieber Herr Doktor, Bei mir wurde beim US-Screening (22 + 0 Woche) festgestellt, dass die Plazenta tiefliegend und ringfoermig ist , sich sowohl an der Voerderwand als auch an der Hinterwand der Gebaermutter befindet und die Ende sich beruehren(was sie, wenn ich das richtig verstanden habe um diese Woche nicht mehr sein sollte). An einer Stelle ist sie relativ duenn. In den Untersuchungsergebnisse stand Possible membranacaous placanta. Ich bekam die Anweisung mich zu schonen und bei jeder Blutung sofort im Krankenhaus zu erscheinen (In der 13. u. !4 Woche dieser SS hatte ich schon leichte bis mittlere Blutungen und danach ein Haematom, das jetzt wohl weg ist). Ich habe mich etwas schlau gemacht ueber Placenta membranacea, und das was ich gelesen habe, macht mir natuerlich Sorgen. Die Frage ist nun, wie wuerden Sie in so einer Situation vorgehen (von wegen Vorsorgeuntersuchungen?, wie gross ist die Gefahr fuer eine Unterversorgung des Kindes?, wie gross ist die Chance, dass bei oder nach der Geburt etwas schief geht und ich eventuell sogar eine Hysterosektomie haben muss?, kann ich etwas tun, um die Siuation zu verbessern oder wenigstens nicht zu verschlechtern?, wie vorsichtig muss ich sein und wobei? Entschuldigung fuer die vielen Fragen. MfG, Ineke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Ineke, sicher können Sie als Schwangere diese Situation zunächst nicht beeinflussen. Tief oder nahe am inneren Muttermund sitzend heißt, die Plazenta sitzt nahe am inneren Muttermund; liegt aber nicht komplett davor, was einer Plazenta praevia entsprechen würde. Dieses kann man manchmal im Ultraschall nicht direkt erkennen, wenn sie nur randständig ist. Sicher ist der vaginale Ultraschall besonders gut geeignet, etwas zum Sitz zu sagen. Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem so frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund. Sofern die Frau nicht blutet, sollte sie beruhigt sein und sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin halten. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung ausgesprochen werden sollten, ist am besten im Einzelfall; auch abhängig von Blutungen zu entscheiden. Die Plazenta praevia kommt in ca.1 von 200 Schwangerschaften vor, aber nur in 20% dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund. In diesem Fall besteht kaum Chance, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt. In meinen Unterlagen kann ich keine statistischen Angaben über die Wahrscheinlichkeit einer Blutung oder gar der Notwendigkeit zu einer Gebärmutterentfernung wegen der Plazenta finden. Das Blutungsrisiko ist bei einer Plazenta praevia totalis entsprechend hoch. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen. die Untersuchungen zeigen, dass eine nur tiefsitzende Plazenta in den allermeisten Fällen im weiteren Verlauf nach oben rückt. Bei komplett vor dem Muttermund liegender Plazenta (nur 20% der Fälle) sind die Chancen deutlich geringer. In Anlehnung an das amerikanische Lehrbuch zur Geburtshilfe von Williams (“Williams Obstetrics”), geht eine vor der 20. SSW diagnostizierte Plazenta praevia mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,3 % hinsichtlich Blutungen unter der Geburt einher. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit. Ebenso ist es so, dass je weniger die Plazenta in der Nähe des Muttermundes liegt, umso größer sind die Chancen auf ein nach oben Wandern (Migration). VB


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