Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Placenta previa totalis - 15. SSW

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Placenta previa totalis - 15. SSW

Tanky999

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Hallo Dr. Bluni, ich bin total unsicher, ich war heute (14+2) bei meinem Frauenarzt und dieser hat bei mir eine Placenta previa totalis festgestellt. Laut seiner Aussage sei das "nicht so gut" - im schlimmsten Fall würde ich mein Kind verlieren. Er erschien mir aber recht locker mit seiner Diagnose umzugehen. Außer "ich möge mich etwas zurücknehmen" wurde mir nichts gesagt, auch auf mein Nachfragen, was ich noch machen könnte, habe ich nur den Termin in 4 Wochen bekommen. Ich rief draufhin meine Hebamme an, diese wunderte sich bei meiner Vorgeschichte (1 Kind, Zustand nach Sectio, Frühwehen in der 29.SSW) dass ich kein Magnesium verschrieben bekommen habe und mir Sex etc nicht verboten wurde. Sie riet mir eine 2. Meinung einzuholen. Ich bin nun total unsicher, ob es in meiner Schwangerschaftswoche nun schon "gefährlich" ist, was ich noch machen soll/kann.. ob ich wirklich erstmal nur abwarten kann.. bin nun total verängstigt.. Ich möchte ungern mein Ungeborenes mehr gefährden als notwendig. Zumal ich noch einen Sohn zu Hause rumrennen habe (21 Monate). Über einen Rat wäre ich sehr dankbar. Vielen Dank Grüße Tanja R.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Tanja, das kann sicher so sein und nach Kaiserschnitt ist das Risiko dafür auch größer, aber oft wandert die Plazenta dann doch nach oben und bis dahin werden wir zumindest körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport, Verkehr u. anstrengende Tätigkeiten und die Substitution von Magnesium (ca. 300 mg pro Tag) empfehlen. Insofern kann ich der Hebamme zustimmen, dass Sie dazu gegebenenfalls eine Zweitmeinung in der Frauenklinik einholen. VB


Blume292

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Hallo Tanky999! Placenta praevia totalis ist natürlich für jede Schwangere eine beängstigende Diagnose. Komplikationen hierbei sind die Blutungen die ungefair in der zweiten Hälfte der SS auftreten können. Manchmal "verwächst" sich eine PP im weiteren SS-Verlauf noch ein wenig. Dass heißt, durch das Wachstum der Gebärmutter kann durchaus der Befund später günstiger ausfallen. Wichtig ist bei Blutungen (und diese sind schmerzlos) sofort in ein Krankenhaus zu fahren. Dort wird alles unternommen, die Blutungen zu stillen und Wehen zu unterdrücken. Gelingt das, muss Frau meistens im KH bleiben weil diese Blutungen immer wieder auftreten können. Gleichzeitig wird die Lungenreife des Ungeborenen mit Medikamenten gefördert um den drohendem Frühstart die größtmöglichen Chancen einzuräumen. Gelingt es nicht die Blutungen zu stillen (und diese können lebensbedrohlich werden) muss ein Kaiserschnitt vorgenommen werden, leider auch dann, wenn "nur" das Leben der Mutter gerettet werden kann. Verläuft die SS ohne nennenswerte Blutungen, bzw. können diese gestillt werden wird meistens sobald als möglich, spätestens aber in der 37ssw ein Kaiserschnitt vorgenommen. Da eine SS mit Placenta praevia also durchaus mit Komplikationen für Mutter und Kind verbunden sei kann ist es immer empfehlenswert sich schon im Vorfeld eine Klinik auszusuchen die bestens auf solche Situationen vorbereitet ist (also ein Perinatalcentrum besitzt). Oft ist es sinnvoll sich dort schon zu gegebener Zeit in der Ambulanz vorzustellen. Zu deinen Fragen, was du noch beachten könntest: Oft hilft der mütterliche Instinkt! Wenn du glaubst, dass GV schädlich ist, verzichte darauf! Wenn du das Gefühl hast, dein Gynäkologe hat dich nur unzureichend aufgeklärt oder nimmt die Angelegenheit nicht ernst, hole dir eine Zweite Meinung ein, am besten direkt in einem Krankenhaus wie oben erwähnt! Ich wünsche dir dass alles gut ausgeht und du gut vorbereitet bist, falls es doch zu Komplikationen kommt. LG Blume292


Tanky999

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Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich werde mir eine zweite Meinung einholen und hoffe dass mit den tipps und Schonung alles gut wird! Lg Tanja


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