Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Placenta praevia totalis&retroplazentares Hämatom

Frage: Placenta praevia totalis&retroplazentares Hämatom

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin nun in der 14. Woche mit meinem zweiten Kind schwanger und wurde letzte Woche wegen sehr starker vaginaler Blutungen ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde eine placenta praevia totalis und ein retroplazentares Hämatom in der Grösse von 2,8 x 4,2 cm festgestellt. Das Kleine war und ist zeitgerecht entwickelt und fit.Nach einer Woche strenger Bettruhe, Magnesiuminfusionen und ständiger US-Kontrolle hatte sich das Hämatom zurückgebildet. Ich nehme jetzt weiterhin hochdosiert Magnesium ein (3x2 Kapseln Magnetrans forte), soll viel liegen und mich schonen, was ich natürlich mache. Wie hoch ist die Gefahr, dass sich ein solches Hämatom wiederholt? Kann das Kind durch evtl. kurzzeitige Sauerstoffunterversorgung o.ä. Schaden genommen haben? Wie stehen die Chancen, dass sich die Plazenta noch nach oben verschiebt, wenn sie komplett vor dem Muttermund liegt? Ich mache mir ziemliche Sorgen, wie würde man weiter verfahren, wenn sie dort bleibt? Wann würde man eine Sectio machen? Sobald das Kind reif ist oder erst wenige Tage vor Geburtstermin? Danke und sorry wegen der vielen Fragen... Franziska und Clara


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Franziska, 1. eine Plazenta praevia tritt in 0.3-0.5% aller Schwangerschaften auf (20% totalis, 30% partialis, 50% Plazentatiefsitz). Bei einer Plazenta praevia totalis besteht im Gegensatz zu den anderen Formen kaum Chance, dass hier eine Änderung der Lage eintritt. Bei den tief sitzenden oder randständigen Lagen (Plazenta marginalis), wenn der Mutterkuchen sich nahe dem Muttermund befindet, kann der Mutterkuchen mit dem Wachsen der Gebärmutter nach oben wandern (Migration). Statistischen Angaben über die Wahrscheinlichkeit einer Blutung oder eines erneuten Auftretens eines Hämatoms liegen mir nicht vor, jedoch ist diese Risiko bei einer Plazenta praevia totalis entsprechend hoch. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Blutgefäßen. die Untersuchungen zeigen, dass eine nur tiefsitzende Plazenta in den allermeisten Fällen im weiteren Verlauf nach oben rückt. Bei komplett vor dem Muttermund liegender Plazenta (nur 20% der Fälle) sind die Chancen deutlich geringer. In Anlehnung an das amerikanische Lehrbuch zur Geburtshilfe von Williams (“Williams Obstetrics”), geht eine vor der 20. SSW diagnostizierte Plazenta praevia mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,3 % hinsichtlich Blutungen unter der Geburt einher. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit. Ebenso ist es so, dass je weniger die Plazenta in der Nähe des Muttermundes liegt, umso größer sind die Chancen auf ein nach oben Wandern (Migration). Die Wahrscheinlichkeit, dass infolge der Blutung das Kind Schäden davonträgt, sind bei nur leichter Blutung in der Frühschwangerschaft eher gering. Ein planmäßiger Kaiserschnitt würde möglichst nicht vor der 37. SSW durchgeführt werden, sofern dieses vertretbar ist. VB


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Hallo Ich hatte leider bei meinen Zwillingen auch eine Plazenta praevia totalis. Ich mußte ab der 20 SSW. liegen, nach dem mich eine Assistenzärztin in der Klinik zu grob untersucht hat, habe ich einen Riß in der Plazenta bekommen, was leider nicht ohne war. Man hatte damals noch die Hoffnung, daß die Plazenta nach oben wandern. Leider blieb meine bis zum Schluß auf dem MM. In der 37.SSW mußte ich meine Zwillinge per KS entbinden. Leider! Soviel ich weiß, stehen die Chancen bei Einlingsschwangerschaften aber gut, daß es sich verwächst. In meiner GM gab es einfach keinen Platz mehr zum hoch wandern. Bitte schone Dich weiterhin Alles Gute Diana


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