Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Pilzerkrankung 28.SSW

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Pilzerkrankung 28.SSW

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Hallo, am 08. April wurde ein Scheidenpilz bei mir gefunden (obwohl ich keinerlei Beschwerden hatte) - daraufhin verschrieb mir die Frauenärtzin Kadefungin 3. Habe ich auch eingeschoben, aber heute hat meine FÄ leider festgestellt, dass ich immernoch ganz leicht einen Pilz habe Jetzt hat sie mir GYNO- Pervaryl 3 Kombi verschrieben, da steht in der Gebrauchsanweisung: ..darf nicht in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft angewendet werden, da sich aus Tierversuchen Hinweise auf Wehenhemmung, verlängerte Schwangerschaftsdauer und eine erhöhte Neugeborenenstreblichkeit ergeben haben. Meine FÄ hat dennoch keine Bedenken, ich umso mehr. Kann ich nicht auf natürlich Art etwas versuchen, oder was raten Sie mir?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. in der Tat sollte dieses Pilzmittel nicht angewandt werden. 2. anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Liegt eine solche Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor, können die zur Verfügung stehenden, antimykotischen Maßnahmen ergriffen werden. Anders als außerhalb der Schwangerschaft wird die Pilzinfektion allerdings immer behandelt, selbst bei Beschwerdefreiheit der Frau. Für den Wirkstoff Nystatin liegen die besten Erkenntnisse vor; aber auch der Wirkstoff Clotrimazol kann eingesetzt werden. Wenn auch bei Clotrimazol ein entsprechender Vermerk im Beipackzettel vorhanden ist, gibt es bisher keine dokumentierten Schäden bei Kindern nach Anwendung von Clotrimazol. Bei vorsichtiger Handhabung dürfen hier auch Vaginaltabletten eingesetzt werden. Dieses ist für eine optimale Therapie häufig auch unerlässlich. VB


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