Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Pathologischer Befund nach später Fehlgeburt

Frage: Pathologischer Befund nach später Fehlgeburt

KSE

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Sehr geehrter Herr Bluni, Kurz zu meiner Vorgeschichte: In ssw 20 Mit leichter hellbrauner Schmierblutung beim Arzt gewesen, festgestellt wurde nur ein leichte Trichterbildung und ein Zervix von 4.5 cm trotzdem zur Kontrolle ins Krankenhaus geschickt worden.  Untersuchung im Krankenhaus 2 Stunden später ergab Muttermund bereit 2 cm auf, Zervix nur noch bei 0.5 cm und Fruchtblasenprolaps.  Es waren keine Schmerzen vorhanden. Abstrich wurde gemacht vorsorglich wehenhemmer und Antibiotika gegeben. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse nach 5 Tagen das keine Infektion vorliegt wurde versucht die Fruchtblase reinzudrücken dabei ist die Fruchtblase geplatzt und es trat gelb grünes Fruchtwasser aus Einen Tag später ist das Baby gestorben und die Geburt wurde eingeleitet.  Nach der Geburt wurde eine Ausschabung gemacht und die Plazenta zur Pathologie geschickt. Folgender Befund liegt vor:  Makroskopie Klin. Plazenta  12x9 cm bis 5 cm hohe napfförmige Plazenta mit etwas parazentral inserierender Nabelschnur. Aufgelagerte Blutkoagel retroplazentar Anhängend eine 17 cm lange dreigefäßige Nabelschnur mit Klemme.  Die Plazentaschnittfläche homogen rötlich fleckig. Aufarbeitung Deckplattennahen Gewebe sowie Aufarbeitung von Plazenta in Richtung retroplazentare Einblutung mit Koagelauflagerung. Mikroskopie Aufarbeitung einer Plazenta mit sowohl makroskopisch also auch mikroskopisch homogener Schnittfläche. Retroplazentare Einblutungen erkennbar. Insgesamt regelrecht ramifizierte der zottenstrukturen mit Nachweis von Stammzotten, zwischenzotten und auch zahlreiche endzotten mit regelrechter Vaskularisierung. Keine signifikante nachweisbare Ausknospung trophobiastärer Epithelien. Keine Entzündungsanzeichen. Koagelartige Auflagerungen im Blut retroplazentar mit übergreifen auf Intervillöse Spalträume. Aufbereitung der Eihäute mit entzündungsfreier Schnittfläche. Auch hier weitere koagelartige Blutauflagerungen. Die Nabelschnur dreigefäßig mit entzündungsfreien Warthonscier Sulze.  Diagnose  Plazenta für die angegebene Schwangerschaftswoche euthophen plakodengewicht im Normbereich ohne Entzündungszeichen und ohne Hinweise auf eine chronische Plazentainsuffizienz insgesamt ohne signifikanten pathologischen Befund. Auffallend retroplazentare Einblutungen und Blutkoagelauflagerungen sowie eingeblutete intervillöse Spalträume, vereinbar mit dem Bild einer vorzeitigen Plazentalösung.  Kein Amnioninfektionssyndrom Keine histologischen Zeichen einer Plazentainsuffizienz Kein Malignitätsnachweis  Kind war gesund ohne Auffälligkeiten Können Sie mir den Befund bitte erklären bzw. Was der zu bedeuten hat?  Hat sich der Muttermund geöffnet weil sich die Plazenta angefangen hat zu lösen? Schmerzen waren bis zur Geburt 5 Tage später keine vorhanden  Bislang ging man von einer Gebärmutterhalsschwäche aus von vorausgegangener Ausschabung und schneller erneuten Schwangerschaft wo man bei der nächsten Schwangerschaft eine cerclage bzw. Muttermundverschluss vorsorglich legen wollte.  Aber wenn es nun doch eine Plazentalösung war dann sieht die Sachlage jetzt ganz anders aus.  Vielen Dank im voraus für ihre Erklärung. MfG


Ina Schwarzwald

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Liebe KSE, ja, aus dem pathologischen Befund lässt sich einer vorzeitige Placentalösung herauslesen. Allerdings lässt sich aus dem Bericht kein Rückschluss auf den Zeitpunkt der Lösung ziehen. Es ist also durchaus möglich, dass die Lösung erst mit oder nach dem Blasensprung stattgefunden hat. Prinzipiell würde ich die Theorie der Cervixinsuffizienz durch die Vor-Operation aus der Ferne heraus für nicht abwegig halten. Normalerweise löst auch ein retroplacentares Hämatom oder eine Placentalösung keine Cervixinsuffizienz aus. Da ich die Einzelheiten Ihres Falls aber nicht kenne, sind dies alles nur Annahmen. Nähere Auskünfte kann Ihnen Ihr Gynäkologe geben. Alles Gute weiterhin! Ina Schwarzwald


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