Creamy
Hallo Herr Dr. Bluni, ich lese hier öfter was von Organscreening. Ist das eine notwendige Untersuchung und wann wird diese gemacht? Habe von meinem FA noch nie etwas darüber gehört. Außderdem schreiben viele Schwanger was vom 3D/4D-Ultraschall auch schon ab der 18. SSW. Mein Arzt sagte mir, das macht man erst ab der 28. SSW.
Hallo, 1.der 3D-/4-D-Ultraschall ist eine spezielle Ultraschalluntersuchung. Sie wird in aller Regel meist nur in besonderen Fragestellungen durch besonders qualifizierte Ärzte für Pränataldiagnostik durchgeführt. Über den mit einem normalen Ultraschallgerät durchgeführten differenzierten Organultraschall (Missbildungsultraschall) hinaus gibt liefert diese Technik zusätzliche Informationen; kann aber keine genetische Analyse ersetzen. Er kann schon mal Bestandteil des differenzierten Ultraschalls sein. Wir finden solche Geräte mittlerweile auch zunehmend in "Durchschnittspraxen". Hier wird dieses Verfahren aber nur dazu benutzt, „schöne Bildchen“ in Form von Babykino zu produzieren. Der Beste Zeitraum dafür ist etwa zwischen 19-33 Wochen. In diesen Durchschnittpraxen ist der Arzt/Ärztin aber meist mangels entsprechender Qualifikation nicht in der Lage, bestimmt Fehlbildungen zu erkennen, wie ein Arzt/Ärztin mit der Ultraschall-Qualifikation DEGUM II/III kann. Nach einem Arzt mit entsprechender Qualifikation können Sie sich bei Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt erkundigen. 2. der hier angesprochene Missbildungsultraschall wir nur bei besonderer Indikation durchgeführt: -Risiko aus der Vorgeschichte oder dem Alter -Auffälligkeiten, Wachstumsretardierung, andere Besonderheiten Er ist keine Routinemaßnahme für alle Schwangere, wenn das auch viele gerne so hätten. VB
Astrid
Hallo, das Organscreening (im Volksmund "Feinultraschall" genannt) wird vor allem bei Risikoschwangeren gemacht. Zum Beispiel bezahlt es die Krankenkasse bei allen Frauen, die über 35 sind. Auch ich habe es machen lassen, weil ich schon 38 war beim zweiten Kind. Es wird etwa in der 21. Woche gemacht, geht aber auch etwas früher oder später. Wer nicht risikoschwanger ist, muss das Screeening selbst bezahlen. Manche Ärzte schicken ihre Patientinnen aber routinemäßig dorthin, ich weiß nicht, wie sie das dann vor der Krankenkasse begründen und abrechnen. Meine eigene Ärztin macht es bei "normalen" Schwangeren nicht, und so ist es auch die Regel. Man lässt das Screening optimalerweise bei einem Spezialisten für pränatale Diagnostik machen, denn die haben eine gesonderte Ausbildung dafür. Man sollte es also nicht beim normalen Gyn machen lassen, auch wenn Gyns diese Zulassung manchmal auch haben. Es fehlt einfach die tagtägliche Erfahrung damit, die ein Spezialist hat. Zum Organscreening braucht man eine Überweisung. Manche dieser Spezialisten haben ein 3D-Ultraschall, aber nicht alle. Zwingend notwendig ist der nicht, das normale hochauflösende Gerät reicht völlig aus. 3D ist zwar schicker, aber letztlich entscheidet die Qualität des Fachmanns, nicht das Gerät. Beim Organscreening wird geguckt, ob Knochen und innere Organe des Kindes normal entwickelt sind und ob es von der Plazenta noch gut versorgt wird. LG