Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Notwendigkeit Eiseninfusion?

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Notwendigkeit Eiseninfusion?

Marmeli123

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Sehr geehrter Herr Dr. Karle, Ich bin schwanger (29+0) und habe Schwierigkeiten mit meinen Eisenwerten. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich aufgrund meiner Krankheitsgeschichte etwas ausholen muss. Am Anfang der SSW (immer per Blutabnahme) betrug der Hb-Wert 7,9 mmol/l und Hämatokrit 0,38. Nun haben sich die Werte so verändert: HB-Wert 5,4 mmol/l Hämatokrit 0,26 Ferritin 9,10 ng/ml Der Wert der Erythrozyten liegt bei 3 Tpt/l (Vgl. zu SSW-Anfang 4,3), diesmal wurde auch HbA1c bestimmt mit 5,44. Ich nehme regelmäßig L-Thyroxin (150/175 abwechselnd) in Abstimmung mit meiner Endokrinologin, da ich keine Schildddrüse mehr habe (Mikrokarzinom in Vergangenheit). Weiterhin habe ich Colitis Ulcerosa. Meine Frauenärztin hatte mir bereits Ferro Sanol 40 mg verschrieben, worauf ich nach nur wenigen Einnahmen mit heftigen Bauchkrämpfen und einem Colitis-Schub reagiert habe (da der Schub mit den Tabletten begann, führe ich ihn darauf zurück). Der Versuch mit Kräuterblut war leider nicht besser. Den Schub habe ich wieder gut im Griff (Mesalazin, was ich jetzt auch wieder nur noch bei Bedarf anwende), also keine Blutungen und Schmerzen mehr. Trotzdem ist mein Eisenwert in den letzten Wochen nochmals gesunken. Nun hat meine Frauenärztin Eiseninfusion angeordnet und ich habe im KKH kurzfristig einen Termin bekommen. Mir wurde gesagt, dass die Infusion sehr langsam einfließen muss und ich zur Überwachung eine Nacht dortbleiben würde. Nun habe ich von den möglichen, starken Nebenwirkungen gelesen und bin verunsichert, ob dies tatsächlich notwendig ist? Ich möchte das Beste für mein Kind und mache mir hier Sorgen. Bei den bisherigen Untersuchungen entwickelt sich mein Kind gut und sehr mobil ist sie auch. Daneben habe ich aktuell auch mit stark unruhigen Beinen zu kämpfen, die mir das Schlafen sehr erschwert. Wie ist Ihre Meinung hierzu? Viele Grüße Marmeli123


Dr. med. Christian Karle

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Guten Morgen, Sie brauchen vor einer Eiseninfusion keine Angst haben. Wenn die Gabe unter kontrollierten Bedingungen in einer Klinik stattfindet, sind die Risiken überschaubar. Es ist richtig. Man sollte die Infusion langsam einlaufen lassen, da Eisen die Venen reizen kann. Aber mit einem entsprechenden Vorlauf und dem richtigen Medikament (z.B. Ferrinjekt) sollte das kein Problem sein. Die Indikation für eine Eiseninfusion stellt der behandelnde Arzt und ist in Ihrem Fall sicherlich sinnvoll. Eine Nacht in der Klinik zu verbringen ist wahrscheinlich aus abrechnungstechnischen Gründen bzw eine reine Vorsichtsmaßnahme und ein Angebot an Sie. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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