Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Narkoseform bei KS?? gerne auch an alle

Frage: Narkoseform bei KS?? gerne auch an alle

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Hallo, da nun der KS-Termin feststeht 31.10.05 bin ich mir nun über die Narkose unsicher.. zwar habe ich noch ein Anästhesiegespräch und nochmals ein Aufklärungsgespräch über den KS... aber welches ist die schonendere Variante.. Vollnarkose oder doch Spinal??? Vielen Dank im voraus JULIA


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Julia, eine Vollnarkose wird in den heutigen Tagen bei einem geplanten Kaiserschnitt nur noch in seltenen, indizierten Fällen durchgeführt. Ansonsten sollte man wirklich auf die Verfahren der Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie (PDA) zurückgreifen, die mit insgesamt deutlich weniger Risiken für die Mutter verbunden sind! Bei der PDA (Periduralanästhesie)wird das Medikament zur Schmerzunterdrückung in den Raum vor dem Spinalkanal, also dort, wo sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt. Hingegen wird bei bei der Spinalanästhesie, die nur bei einem Kaiserschnitt durchgeführt wird, mit einer dünnen Kanüle das Betäubungsmittel direkt in den Raum, in dem sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt. Bei beiden besteht das Risiko des Blutdruckabfalls, wobei das Risiko bei der Spinalanästhesie etwas höher ist. Die Spinalanästhesie ist aber aus eigener Erfahrung heraus ein hervorragendes Verfahren bei planmäßigem Kaiserschnitt, man hat die lange Vorlaufzeit von ca. 20 Minuten nicht. Jedoch wird diese Form der Anästhesie noch nicht in allen Abteilungen regulär angeboten. Es kann selten zu Komplikationen kommen, über die Sie der Narkosearzt eingehend aufklären wird. Unter anderem sind das der Abfall des Blutdrucks mit Verschlechterung der kindlichen Herztöne, Verletzung von Blutgefäßen und Nerven mit der extrem seltenen Komplikationen von Gefühls- oder Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen oder ähnlichem. Bei darüber hinaus noch offenen Fragen bitt mal unter http://www.rund-ums-baby.de/pda.htm schauen. Auf den Internetseiten des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf können Sie einen Aufklärungsbogen zur Periduralanästhesie einsehen: http://www.evk-duesseldorf.de/pdfs/6dc7c_Aufklaerungsbogen_Anaesthesie.pdf VB


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Hallo Julia ! Ich habe schon zwei Kinder "normal" entbunden, eines mit KS mit Vollnarkose und eines mit KS mit spinaler Betäubung. Letzteres war die angenehmste Variante für mich. Auch das Setzen der Nadel für die Spinale (davor hatte ich Angst), hat überhaupt nicht wehgetan. Ich war nach der Entbindung relativ fit und nicht so schläfrig wie nach einer Vollnarkose. Also - echt empfehlenswert. Alles Gute babyfan


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hy du.. ich schließe mich dem an,was babyfan geschrieben hat. ich selbst hab auch einen ks hinter mir,mit der spriral(also pda)und muß sagen,das war wirklich die sichere seite für mich. man erlebt zum ersten alles live mit.zum zweiten sieht man auch gleich das kindchen,zum dritten,ist man tatsache nicht so schlapp,wie bei einer vollnarkose..und da kommen noch so viele faktoren dazu,die man aber gar nicht alle aufschrieben kann,die für die pda sprechen. ich bin nun auch wieder schwanger,und wenn ein ks wieder sein müßte,würde ich mich auf jeden fall wieder,für die pda entscheiden. ich wünscvh dir alles,alles gute für den ks... lg katy


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Hallo Julia, wir kennen uns ja schon aus dem novemberforum,bin ja auch bald fällig!Meine erste tochter wurde per notsectio geholt,also vollnarkose.Und ich würd es wenn ich es mir aussuchen könnte nie wieder so wollen.Denn ich glaub zwar das die narkose sehr heftig war(hochdosiert),denn ich habe die ersten 2-3 stunden völlig verschlafen.Mir fehlen die ersten stunden komplett und das macht mich heute noch etwas traurig.Denn gerade die ersten stunden sind meiner meinung nach sehr wichtig.Ich hab aber nix mitbekommen,kein erster schrei,das wiegen,messen,anziehen,einfach nichts.Sie wurde mir praktisch 3stunden alt,gewaschen und fertig in den arm gelegt.Und was sich vielleicht etwas doof anhört,aber sie hätten sie auch aus der wäschekammer holen können und ich hätte den unterschied nicht bemerkt.Ich hätte es gerne mitbekommen zu erleben,das sie aus meinem bauch kam.Daher würde ich dir eher zu spinal raten,wenn die angst davor nicht zu groß ist.Aber entscheiden musst du das ganz alleine.Was auch doof ist,das wenn es in vollnarkose gemacht wird,der papa nicht mit rein darf,dann fehlt ihm auch das erlebnis.Bin gespannt wie du dich entscheidest.......


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Hallo Julia, also die Spinalanästhesie/Periduralanästhesie ist die eindeutig schonendere Variante für Mutter und Kind. Ein Vorteil ist natürlich das Geburtserlebnis, aber da diese Anästhesie noch etwas nachwirkt, hast Du die ersten Stunden auch kaum Schmerzen. Bei der Vollnarkose besteht für die Mutter das Hauptrisiko darin, Magensaft oder Mageninhalt in die Luftröhre zu bekommen.Das wird im Gegensatz zur Narkose bei anderen Operationen durch den Babybauch begünstigt und kann eine lebensgefährliche Lungenentzündung verursachen. Für das Baby besteht das Risiko bei der Vollnarkose darin, dass es eventuell Narkosemittel der Mutter mit abbekommt und im Anschluß schlecht luftholen kann. Es ist also für das Baby bei der Vollnarkose wichtig möglichst schnell den Mutterlaib zu verlassen, damit man die Narkose für die Mutter besser gestalten kann. Bei einer Spinalanästhesie sind bisher keine wesentlichen Wirkungen auf das Baby bekannt und die Ärzte können es in aller Ruhe zur Welt holen. Du siehst also, gib Dir einen Ruck und gönne Dir und dem Baby ein gemeinsames risikoarmes Geburtserlebnis! Die Spinal/Periduralanästhesie wird im übrigen mit örtlicher Betäubung durchgeführt, so dass Du keine Schmerzen hast - falls es doch ziept - was sagen ! Liebe Grüße und alles Gute Annett die in der Anästhesie arbeitet


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Hallo, das Ganze hat zwei Aspekte: einen medizinischen (was ist risiko-ärmer?) und einen psychischen (was ist für MICH persönlich geeignet?). Ich selbst habe beide Varianten erlebt: Vollnarkose (bei ungeplantem) und spinale Anästhesie (bei geplantem Kaiserschnitt). In den Informationsbögen, die man lesen und unterschreiben muss steht, dass die Vollnarkose die riskantere Variante ist (z.B. Risiko eines Herzinfarkts, Beeinflussung des Gehirns etc.). Die spinale Anästhesie ist risikoärmer, aber nicht risikofrei. Die spinale Anästhesie eignet sich jedoch nur, wenn man sie sich nervlich auch zutraut. Es ist nicht ganz einfach, bei einer sog. Großen Bauchoperation "live" dabei zu sein. Ich bin nervlich ein stabiler Mensch, fand das psychisch aber dennoch so an der Grenze dessen, was man schaffen kann: Die OP-Atmosphäre mit grünen Kacheln und Neonlicht, die Gerüche, die maskierten Gesichter, die Maschine, die die eigenen Herztöne laut hörbar macht, das heftige Geruckel am Bauch etc. Es ist nicht für jede Frau und jedes Nervenkostüm geeignet, auch wenn es hier in den Foren oft als so easy dargestellt wird. Das ist es erst hinterher, wenn man es geschafft hat. Für mich persönlich war die Spinale letztlich aber trotzdem angenehmer, denn ich mag es nicht, wie bei einer Vollnarkose einfach so "ausgeknipst" zu werden. Es war schon toll, den ersten Schrei meines Sohnes hören zu können und mitzukriegen, dass mit mir und dem Kind alles okay war. Ich wage mir aber nicht vorzustellen, wie man sich fühlt, wenn man mitkriegt, dass es medizinische Komplikationen gibt... Mir hat schon gereicht, dass die spinale Anästhesie bei mir leider nicht nur abwärts, sondern auch aufwärts gewirkt hat, was eigentlich nicht sein soll (Arme wurden taub, Atmung erschwert etc.; kann vorkommen, ist nicht tragisch, aber auch nicht optimal). Langer Rede kurzer Sinn: Jede muss entscheiden, was für sie persönlich die bessere Variante ist. Ärzte raten - wegen des geringeren Risikos - eher zur spinalen Narkose. Liebe Grüße, Bonnie


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