Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Nackentransparenztest

Frage: Nackentransparenztest

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Hallo Dr.Bluni! Ich bin in der 10 Woche schwanger. Nun lasse ich bei einem speziellen Frauenarzt eine Nackentransparenz Untersuchung mit Blutttest machen, um das Down-Syndrom ausschließen zu können.Und bei meiner Frauenärztin noch einen Toxoplasmose Test . Ich wollte nun von ihnen wissen,wenn ich diese Nackentransparenz Untersuchung machen lasse, kann man bei dieser Untersuchung auch feststellen, wie hoch das Risiko eines offenen Rückens ist, oder müßte ich dazu den Triple Test durchführen lassen? Vielen Dank Ihre M. Fricke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, die Messung der Nackentransparenz (nuchal translucency) und das Ersttrimesterscreening erfolgen zwischen der 10+3 SSW und 13+6 SSW (minimale fetale Scheitel-Steiß-Länge sind 45 mm, die maximale etwa 84 mm). Mit Hilfe der Nackentransparenzmessung kann heute eine Risikoberechnung unter Berücksichtigung von Alter und Anamnese in Bezug auf die Trisomie 21 durchgeführt werden, die nach Angaben der Literatur bis zu 80% der erkrankten Feten erkennt. Beim dem zusätzlichen Serum-Screening im 1. Trimenon (Ersttrimesterscreening) werden das PAPP-A (pregnancy associated Plasma Protein A) und die freie ß-Untereinheit des HCG gemessen. PAPP-A ist in Schwangerschaften mit Down-Syndorm signifikant erniedrigt, freies ß-HCG erhöht. Die Erkennungsrate des Laborscreenings alleine liegt für das Down-Syndrom bei 67%. Durch die Kombination der Messung der Nackentransparenz, Alter der Patientin und biochemischem Screening kann eine Erkennungsrate von 90% erreicht werden Dieses setzt aber voraus, dass es sich bei dem Untersucher/Untersucherin um einen entsprechend der Vorgaben der Fetal Medicine foundation in London zugelassenen und qualifizierten Arzt handelt. Diese(r) kann dann unter Kenntnis der Werte (Alter der Mutter, Hintergrundrisiko,Nackentransparenz bei bekannter Scheitel-Steiß-Länge und eventuell der o.g. biochemischem Parameter) mittels einer speziellen Software das individuelle Risiko berechnen. Diese Voraussetzungen erfüllen vor allem Ärzte für Pränataldiagnostik in den dafür spezialisierten Zentren. Was den offenen Rücken angeht, so ist dieses Verfahren so früh meist noch nicht dazu geeignet. Hier wäre entweder die BEstimmung des AFP (alpha-Fetoproteins - auch im Rahmen des Triple-Testes)notwendig oder ein spezieller Ultraschall um die 20. SSW. Bei unauffälligem Ersttrimesterscreening aber einen Triple-Test zu veranlassen, macht wenig Sinn. Am besten vor Ort darüber sprechen. VB


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