Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

nabelschnurr

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: nabelschnurr

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hallo habe mal paar fragen und zwar war ich heute im krankenhaus wegen doppler mein sohn hat die nabelschnur um hals ist das schlimm?? und meine tochter liegt schon im geburtskanal und is auch die schwächere von beiden (ich erwarte zwillinge 34+3) aber sie liegen beide SL kann ich trotzdem normal entbinden???und meine tochter hat auch nicht mehr viel fruchtwasser ist das schlimm??wann kann ich mit der geburt rechnen??oder darf ich entscheiden das die kinder per kaiserschnitt jetzt und heute geholt werden??weil dazu habe ich starke schmerzen wegen einen nierenstau mit dj-schiene die auch wieder verstopft ist aber ein schienen wechsel kommt nicht mehr in frage. lg andrea


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Andrea, 1. gelegentlich kann eine Nabelschnurumschlingung oder gar ein Nabeschnurknoten schon vor der Geburt im Ultraschall dargestellt werden. Dieses sollte aber keinen Grund zur Sorge darstellen, da dieses Ereignis für den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt in den wohl meisten Fällen keine klinische Bedeutung hat. Begünstigt oder verhindert werden kann dieses Phänomen aber nicht durch irgendwelche Maßnahmen oder Aktivitäten der Mutter. Die meisten Kinder kommen trotz Umschlingung der Nabelschnur problemlos auf die Welt und dieses manchmal auch bei mehrfacher Umschlingung. Selbstverständlich sollte mit den Eltern bei Bekannt werden über die Situation gesprochen werden und auch darüber, dass es in seltenen Fällen zu Problemen, wie Herztonabfällen kommt Dieses kann dann einen Kaiserschnitt notwendig werden lassen. Für das Geburtshilfeteam ist die Kenntnis darüber ebenso wichtig. Denn wenn dieses bekannt ist, können bestimmte Verläufe und Veränderungen im CTG besser interpretiert werden. Letztlich stellt diese Lageveränderung der Nabelschnur also keinen Grund dar, generell einen Kaiserschnitt zu empfehlen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und selbstverständlich der Entbindungsklinik ab. 2. die Schädellage beider Kinder stellt alleine noch keine Grund für einen Kaiserschnitt dar. Hier werden immer auch andere Faktoren berücksichigt werden müssen. 3. generell lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen. Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt. Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. 3. eine vorzeitige Entbindung in der 35.SSW wird immer nur bei zwingender medizinischer Indikation erfolgen. Am besten stimmen Sie sich dazu über Ihre Frauenärztin/Frauenarzt mit der Entbindungsklinik ab. VB


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