Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Nabelschnur cranial marginalis

Frage: Nabelschnur cranial marginalis

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich hatte heute (24+6) einen Routinetermin bei meiner Frauenärztin. Mein Baby ist zeitgerecht entwickelt und sieht - soweit wie man das beim Ultraschall beurteilen kann - kerngesund aus. Jedoch teilte die Ärztin mir heute mit, dass die Nabelschnur nicht korrekt liegt. In meinem Mutterpass hat sie eingetragen NS cranial marginalis. Sie teilte mir mit, dass wir dies weiter beobachten müssen, und bei einer Geburtsanmeldung dem Krankenhaus mitteilen müssten. Des Weiteren kann es sein, dass man, um sicher zu gehen, einen Kaiserschnitt machen müsste. Im ersten Moment ist der Schock natürlich groß, und so kommen die Fragen natürlich später. Ich hoffe, Sie können mir hier weiterhelfen. 1) Momentan mache ich mir große Sorgen, dass mein Baby im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nicht richtig versorgt werden könnte, und ihm somit etwas zustoßen könnte. Ist dies bei dieser Diagnose gerechtfertigt, oder betreffen die Auswirkungen lediglich den Geburtsverlauf? 2) Welche Komplikationen können dadurch während der Geburt auftreten, und wie wahrscheinlich sind sie? 3) Wie sinnvoll ist ein Kaiserschnitt in diesem Zusammenhang? Ich selber präferiere eine natürliche Geburt, aber natürlich werde ich keinesfalls die Gesundheit meines Kindes aufs Spiel setzen. Wie viel früher würde man das Baby dann in der Regel holen? 4) Allgemein: Wie kritisch ist diese Diagnose zu bewerten? Ich neige leider dazu mir Sorgen zu machen, und mir ist natürlich bewusst, dass das für das Baby nicht gesund ist. Daher versuche ich auf diesem Wege ein bisschen rationaler mit der Sache umzugehen, und hoffe natürlich, dass Sie mich beruhigen können. 5) Die Ärztin hat mir keine neuen Termine zwecks engerer Überwachung gegeben, so dass ich den nächsten Termin erst wieder in 5 Wochen habe. Ist dies in Ordnung, oder müsste ich nun enger überwachst werden? Ist es sinnvoll, sich eine Zweitmeinung (= zweiten Ultraschall bei einem anderen Arzt) zu der Diagnose einzuholen? Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe! Neko82


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo, So ganz genau kann ich nicht sagen, was die Frauenärztin damit gemeint hat, jedoch hat es sich ein wenig danach an, dass die Nabelschnur am Rande der Plazenta ansetzt, was selten vorkommen kann. Hier kann es zum Zeitpunkt der Geburt bei einem Blasensprung immer mal dazu kommen, dass es zum einen Riss von Blutgefäßen und damit stärkeren Blutungen kommen. Dieses ist jedoch ein extrem seltenes Ereignis und bevor sie sich hier unnötig sorgen und sich allzu viele Fragen stellen, empfehle ich, dass Sie den Befund dann noch einmal durch die erfahrene Fachärztin/Facharzt in Perinatalzentrum einschätzen und überprüfen lassen. Herzliche Grüße VB


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo zusammen, ich habe mich dazu entschlossen meinen eigenen Post im Nachhinein zu kommentieren, um anderen, die vielleicht später auf diesen Beitrag stoßen und dasselbe Problem haben, eventuell helfen zu können. Das Wichtigste vorweg: Ich habe im Dezember einen kerngesunden kleinen Jungen natürlich zur Welt gebracht! Im Weiteren kommentiere ich meine Frage von oben wie oben nummeriert: 1) Ist bei mir nicht aufgetreten. Generell wird das Wachstum des Babys aber ja kontrolliert. Im Nachhinein würde ich jedem anderen empfehlen sich darüber keine Sorgen zu machen! Wenn das Baby nicht korrekt wächst - und das kann auch ohne die o.g. Diagnose passieren - werden die Ärzte rechtzeitig eingreifen. 2 + 3 + 4) Normalerweise inseriert die Nabelschnur mittig in die Plazenta, und somit auch die entsprechenden Blutgefäße. Inseriert die Nabelschnur am Rand der Plazenta, ist das Risiko gegeben, dass Gefäße nicht direkt in die Plazenta gehen, sondern vorher ein Stück über die Eihaut laufen. Beim Platzen der Fruchtblase könnte ein eben solches Gefäß dann reißen wodurch es zu Blutungen kommt. Was den Punkt der Wahrscheinlichkeit und einen Kaiserschnitt angeht: Ich habe mir natürlich riesige Sorgen gemacht und mich somit nach der Diagnose mit drei weiteren Ärzten und einer ganzen Menge Hebammen über das Thema unterhalten. Man liest im Internet leider fast nur Schauergeschichten, ohne das genau berichtet wird welche Grundvoraussetzungen bei den betroffenen Frauen vorlagen. Und eben diese sind immens wichtig. Denn für eine gute Entscheidung muss man auf die Details achten. Wichtig ist: Wo ist die Nabelschnur randständig (im oberen oder unteren Teil der Gebärmutter, am oberen oder unteren Rand der Plazenta, direkt über dem Muttermund, kann man erkennen, ob Gefäße über die Eihaut laufen usw.). Denn je weiter oben die Nabelschnur liegt desto geringer ist ein Risiko (in der Regel reißt die Fruchtblase nunmal unten). Ich empfehle dringend nicht weiter im Internet zu forschen sondern wie Dr. Bluni geschrieben hat einen erfahrenen Arzt draufschauen zu lassen. In meinem Fall war die Nabelschnur oben randständig, und der leitende Oberazt meines KHs sagte mir zum Thema Wahrscheinlichkeit, dass ich dann auch Lotto spielen könnte...allerdings ein Restrisiko besteht immer, und in meinem Fall konnte man leider im Vorfeld nicht sehen, ob ein Gefäß über die Haut läuft. Wir haben uns am Ende trotzdem für eine natürliche Geburt entschieden, und wie oben beschrieben einen gesunden kleinen Jungen ohne Komplikationen in einer schönen Geburt zur Welt gebracht. Also eine normale Geburt geht. Trotzdem kommt es auf den Einzelfall an. Wäre die Nabelschnur in der Nähe des Muttermundes randständig gewesen hätte ich mich wohl für einen Kaiserschnitt entschieden. 5) Eine engere Überwachung war nicht nötig. Ich empfehle aber dringend sich weitere Meinungen einzuholen. Ich habe mir aufgrund der Diagnose für die Geburt ein Krankenhaus mit Perinatalzentrum Level 1 ausgesucht und war auch dort zur Beratung. Es hat mir einfach ein besseres Gefühl für die Geburt gegeben, und ich wollte, dass meine Geburtsklinik schon im Vorfeld genau Bescheid weiß und vorbereitet ist. Zum Schluss: Alles was man zu dem Thema liest hört sich ziemlich furchtbar an. Im Nachhinein bereue ich es sehr im Internet soviel gelesen und mein Kind mit Stresshormonen geflutet zu haben. Ich möchte hier wirklich allen Betroffenen Mut machen! Lasst euch gut beraten und trefft eine Entscheidung mit der ihr euch wohl fühlt! Das ist das Wichtigste für eine Geburt. Die meisten Ärzte und Hebammen haben mir gesagt, dass man dieses Problem im Vorfeld oft gar nicht diagnostiziert sondern erst sieht, wenn die Nachgeburt kommt. Das heisst es werden ein Haufen gesunder Babys geboren bei denen das Problem ebenfalls bestand. Im Internet schreiben leider halt meistens nur die Leute, bei denen es nicht gut gegangen ist. Alle anderen haben nichts zu erzählen. ;-) Da ich natürlich auch wissen wollte ob ich mir umsonst Sorgen gemacht habe, habe ich mir die Plazenta zeigen lassen. Ein Gefäß lief für zwei Zentimeter über besagte Eihaut...ein Risiko war also da, aber sehr gering. Für die, die sich gegen eine normale Geburt entscheiden, aber auch unglücklich über einen Kaiserschnitt wären noch eine Alternative: Man kann eine Geburt auch einleiten lassen. Dann befindet man sich schon im Krankenhaus und die Ärzte könnten im Falle eines Falles direkt eingreifen. Ich hoffe, dass mein Beitrag am Ende jemandem helfen wird und / oder ihm viele Sorgen ersparen wird, die ich mir umsonst gemacht habe. Liebe Grüße Neko82


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Herr Dr. Karle, ich war heute zur Kontrolluntersuchung bei der Urlaubsvertretung meines Arztes (10+2). Beim US war alles gut. Größe (6,3 cm) in Ordnung und das Herzchen fleißig am Schlagen. Allerdings sagte sie etwas, dass der Fötus sich gedreht hätte und die Nabelschnur an/vor der Bauchwand sitzt und man kontrollieren müsse, dass diese ...

Guten Tag, Ich war heute bei der Vorsorge 30 ssw. Im Ultraschall wurde dann festgestellt, dass die Nabelschnur um den Hals gewickelt ist. Laut Arzt sieht man eine kleine Einbuchtung am Hals. Also so, dass die Schnur schon fester ist. Ich mach mir unheimlich sorgen. Kann sich die Nabelschnur noch lösen? Kann die Nabelschnur die Versorgung zum Kopf ...

Hallo, könnten Sie mir bitte Auskunft geben, wenn die Nabelschnur am seitlichen Rand der Plazenta ist-nicht Eihäute. Gibt es während der SS ein Risiko fürs Baby? Man findet so wenig Literatur dazu! Vielen Dank!! Es wird eine geplante Sectio.

Hallo Herr Dr. Karle, vielen Dank zunächst einmal für Ihre Arbeit hier! Ich wüsste gerne, ob ein Vorliegen der Nabelschnur in der 37. SSW auch im transabdominalen Ultraschall noch darstellbar ist oder ob es dafür zwingend einer transvaginalen Sonographie bedarf. Bisher wurde so etwas auch im transvaginalen Ultraschall nie gesehen (letzter S ...

Guten Morgen Dr. Karle, Vor zwei Tagen hat eine Nutzerin hier im Forum eine Frage zum Vorliegen der Nabelschnur gestellt. Was bedeutet dies? Laut Ihrer Antwort hatte ich es so verstanden, dass die Position der Nabelschnur geklärt werden muss?Dies ist in meiner ersten Schwangerschaft nicht passiert und jetzt in meiner zweiten Schwangerschaft bish ...

Sehr geehrter Herr Dr. Karle aktuell befinde ich mich in der 23 SSW, 4 Schwangerschaft, davon 2 frühe natürlichen Abgänge. Mein Sohn ist 2020 per KS bei 37+1 aufgrund von fehlenden Wachstum geholt worden. 42 cm und 2200 gr Man stellte in der Schwangerschaft eine einseitiges notching fest und nach der Schwangerschaft Randinfakte in der Plazent ...

Frage steht oben

Guten Morgen Herr Dr. Karle, ich hatte letzte Woche in der 25 SSW einen Frauenarzttermin. Mein Sohn lag in BEL. Im 3D-Ultraschall hat man gesehen das ihm die Nabelschnur um den Hals un ddas Handgelenk lag. Mein Frauenarzt meinte das die Schnur locker um den Hals liegt und das manchmal vorkommt, da kann man nix machen. Er hat mir nicht das Gefüh ...

Hallo Herr Dr. Med Karle,   Ich bin im moment in der 18ssw und suche ab und zu mit dem Doppler die Herztöne unseres Babys.  Ich erkenne den Unterschied zwischen Nabelschnur und Herz nur schwer aber meistens erwische ich (denke ich) nur die Nabelschnur.  Aber das ist doch eigentlich genauso gut oder? Also wenn die Nabelschnur pulsiert sollte ...

Guten Tag. Heute war ich beim Ultraschall in der 32 ssw. Der Arzt stellte fest, dass das Baby 2 mal die Nabelschnur um den Hals hat. Er sah die Aterie da entlang des Halses. Er sagte wenn es sich nicht mehr dreht passiert eigentlich nichts. Ich kann mit der Aussage wenig anfangen. Wenn es sich dreht, kann es sterben oder wie? Er sagte es ...