Frage: Myom

Hallo Herr Dr.Bluni, ich bin nun 8.SSW und war heute beim FA bei einer Vertretung (meine FÄ ist im Urlaub). Beim Ultraschall meinte die Dame sie vermutet ein kleines Myom zu sehen...nun mach ich mir riesige Sorgen: kann das Myom eine Fehlgeburt auslösen?? Außerdem wäre ich heute eigentlich 7+4, aber das Baby ist 10,3mm gross und entspricht ihr zufolge 7+1...kann eine Abweichung sein, oder stimmt mit dem Kind etwas nicht? Danke. Lg

Mitglied inaktiv - 25.06.2009, 20:53



Antwort auf: Myom

Hallo, 1. Myome sind Muskelknoten der Gebärmutter. Wir finden sie bei Frauen im gebärfähigen Alter sehr häufig. Sie können in der Zeit, in der eine Frau hormonell aktiv ist, unter dem hormonellen Einfluss wachsen. Diese Neubildungen der Gebärmutter sind aber in 95% der Fälle gutartig. Sind Myome schon vor der Schwangerschaft nachzuweisen, kann es im Einzelfall sinnvoll sein, sie vorher zu entfernen. Hier ist aber zu empfehlen, dieses für die persönliche Situation mit Frauenärztin/Frauenarzt und der Klink abzustimmen. In der schon laufenden Schwangerschaft haben wir keine therapeutische Handlungsmöglichkeit. Auch durch die hormonellen Veränderungen einer Schwangerschaft können diese Myome wachsen und dann schon mal Probleme bereiten. Doch welchen Einfluss haben sie auf den Verlauf von Schwangerschaft und Wochenbett? Aktuelle Untersuchungen (CJ Qiduuai GJ et al.: Obstetric outcomes in women with sonographically identified uterine leiomyomata. Obstet Gynecol 107 (2006) 367-82) zeigen, dass Frauen mit sonographisch nachgewiesenem Myom ein signifikant höheres Risiko für einen Kaiserschnitt, Beckenendlage, Fehllage, Frühgeburt, Plazenta praevia und Blutung nach der Geburt haben. Hingegen besteht kein erhöhtes Risiko für vorzeitigen Blasensprung, operative vaginale Geburt, Entzündungen der Eihäute und der Gebärmutter. Die Kaiserschnittraten von Frauen mit Myomen kleiner als 10 cm oder größer als 10 cm sind vergleichbar. Das Fazit aus diesen Untersuchungen ist, dass auch bei Myomen von mehr als 10 cm bei fast 70% der Frauen eine vaginale Geburt möglich ist. 2. eine nur geringe Abweichung von weniger als eine Woche hat meist keine klinische Bedeutung, Konkret kann dieses aber immer nur Ihre Frauenärztin/Frauenarzt beurteilen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 25.06.2009



Antwort auf: Myom

Liebe Lilly, du solltest dir erstmal keine Sorgen machen. Ich habe auch ein Myom in der Gebärmutter, das ca. 2,5 cm groß ist. Da ich nun schwanger bin, wird es aufgrund der hormonellen Umstellung und der besseren Durchblutung weiter wachsen. Ich hatte im Februar eine Fehlgeburt und alle Ärzte, also meine FÄ und die Oberärzte im KH, waren sich einig, dass die Fehlgeburt nicht vom Myom kommt. Da ich immer noch Zweifel hatte, habe ich dann gefragt, ob es nicht besser wäre, das Myom vor einer erneuten Schwangerschaft zu entfernen. Aber auch hier waren sich ALLE Ärzte einig, dass es keinen Sinn macht, ein Myom, welches kleiner als 3 cm ist, zu entfernen, das hätten Studien gezeigt. Ich habe mehrere Male nachgefragt und alle rieten mir von einer OP ab. Grundsätzlich würden Myome, die kleiner als 3 cm sind, nicht operiert, auch wenn man ein Baby plant. Ausnahme: Sie liegen an bestimmten ungünstigen Stellen. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin nun wieder schwanger und es scheint alles gut zu sein. Mach dir also nicht zu große Sorgen. Sprich sonst einfach noch einmal mit deiner FÄ, wenn sie aus dem Urlaub zurück ist. LG von meve

Mitglied inaktiv - 26.06.2009, 08:35