Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Muttermundunwirksame Wehen die zuerst wirksam waren...

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Muttermundunwirksame Wehen die zuerst wirksam waren...

Kleinstadtkatze

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Ich habe am 21.06 EGT meines ersten Kindes.( Der Geburtstermin ist allerdings eventuell falsch berechnet, da die Ärtzin in der 10 ssw gemessen hatte und sehr viel Ultraschallschatten hatte, eigentlich nochmal messen wollte, ich dann aber schon in der 15 Woche war und man dann nicht mehr korrigieren darf. Der ET wäre laut meiner Eisprungrechnung mind. 14 Tage früher. Aufgrund verschiedener Indizien stimmt mir meine Hebamme da vollkommen zu) Ich hatte das erste Mal in der 31 -32 ssw Senkwehen. Diese waren auch ganz deutlich Senkwehen, denn das Kind lag danach mit dem Kopf im Becken und meine Atemnot war verschwunden. Nun hatte ich dazwischen immer mal wieder Vorwehen, die aber sofort wieder verschwanden. Letztes Wochenende hatte ich dann sehr starke Wehen, aber nicht das Gefühl, dass es Richtige sind. Das ging so ca. 4 Tage, jeden Tag über wenige Stunden.Die Kontrolluntersuchung von letztem Montag ergab dann, dass das Köpfchen sich durch diese Wehen fest ins Becken eingestellt hat und der Zervix auf 2 cm ist. Seit diesem Donnerstag (29.05, 36+6) jedoch, habe ich wieder sehr starke Wehen.Und sie sind deutlich anders als die Senkwehen davor. Das erste Mal begann es Donnerstagmorgen um 4 Uhr. Abstände waren ca. alle 10 Minuten, manchmal kamen auch 2 Wehen hintereinander. Also nicht wirklich regelmäßig. Ich hatte jedoch wie gesagt das Gefühl, dass das nicht nur Vorwehen sind, irgendetwas war anders. Als ich um 8 Uhr immer noch Wehen hatte wollte ich duschen gehen. Davor musste ich ungefähr 6 mal auf Toilette um Urin abzulassen, weil der Druck auf den Beckenboden immens war. Als ich dann aus dem Bad ins Schlafzimmer lief machte es wie aus dem Nichts "flatsch" und mir lief Wasser die Beine herunter. Es lief kurz und ich versuchte instinktiv es zu halten aber es ging nicht! Da der Geruch auch sehr süßlich war und es absolut nicht nach Urin roch, bin ich mit meinem Mann dann ins Krankenhaus gefahren. Ich habe auch nicht lange gezweifelt, weil am Tag zuvor ein sehr lautes Knacken unterhalb meiner linken Rippe zu hören war... als wäre ein Knochen gebrochen und ich eigentlich schon dachte, dass Fruchtwasser kommen würde, aber es kam nichts. Im Krankenhaus haben sie dann den Aminocheck gemacht, welcher negativ war. Aber es kam auch nicht sehr viel, maximal ein Schnapsglas! Das CTG hat Wehen aufgezeichnet, welche allerdings -laut CTG- nicht sehr stark waren. Ich hatte allerdings sehr starke Schmerzen über den Rücken, so stark, dass ich kaum die Papiere unterschreiben konnte. Mir wurde dann mehrfach gesagt, das seien nur Senkwehen und ich könnte dann wieder nach Hause gehen, man würde nur noch nach dem Muttermund schauen. Die Hebamme hat dann geschaut. Zervix 1,5 cm, Muttermund butterweich und Fingerkuppe einlegbar. Es kam dann eine Assistenzärztin, die Ultraschall gemacht hat. Das Kind hat noch genug Fruchtwasser, lag aber schon so tief im Becken, dass sie den Kopf nicht mehr ausmessen konnte- wie schon erwähnt; Sie ist seit 35+1 fest ins Becken eingetreten. Laut Schätzung nach Oberschenkelknochen incl. zu kleinem Kopfvolumen, da nicht messbar.. soll das Kind 2300 Gramm wiegen; wurde von meiner Hebamme (mit 20 Jahren Berufserfahrung ) bei 33+6 aber schon auf 2200 Gramm durch Tasten geschätzt; und letzten Montag meinte sie, die Kleine hätte gut zugenommen und deutlich über 2500 Gramm, dass ich mir also wenn sie doch früher kommt keine Sorgen machen muss, dass sie in die Kinderklinik muss. Ich wurde im Krankenhaus wegen der starken Schmerzen und eventuellem hohen Blasensprung noch dabehalten und da ständig blutiger Schleim abging, vermutete man auch einen baldigen Geburtsbeginn. Ich bekam noch Buscopan als Zäpfchen zur Schmerzmilderung... die Schmerzen wurden aber schlimmer. Um 14 Uhr war ich dann noch mals bei der CTG Kontrolle; zu Beginn hatte ich Ausschläge von 80-90 und dann nur noch bis maximal 20. Aber über den Rücken alle 8 Min ca heftige Schmerzen und genau dann gingen auch die Herztöne des Kindes auf 170 hoch. Es wurde dann nochmal ein Aminocheck gemacht- negativ. Muttermundkontrolle: Zervix kaum ein halber Zentimeter, Muttermund 2 cm geöffnet, Schleimpfropf ging in der Zeit im Krankenhaus die ganze Zeit blutig und stückchenweiße ab. Ich durfte nach Hause und sollte wieder kommen, wenn die Wehen regelmäßig werden. So nun habe ich seit Donnerstag Wehen die seelisch und körperlich massiv an meinen Kräften zehren. Sie sind teils regelmäßig über 2-3 h alle 5 min, manchmal auch alle 2-3. Das ebbt sich dann aber immer wieder ab.. Abstände werden größer und ich habe dann einige Stunden keine Wehen mehr. Seit Freitagnacht ist es sehr schlimm geworden mit Wehen und mein Kreislauf macht das ganze kaum noch mit.Ich konnte dann aber irgendwann einschlafen und am morgen hatte ich kaum noch Wehen. Mir ist durch die Wehen allerdings speiübel, schwindelig und ich habe Kopfschmerzen.Am Samstag hatte ich den ganzen Tag das Gefühl, dass immer mal wieder Flüssigkeit kommt... aber nur wenige Tropfen. Einmal lief es auch kurz; aber max. in der Menge eines Teelöffels. Seit Samstagmittag bis jetzt Montagmorgen um 4.00 habe ich nun anhaltend Wehen, die max. 1 Stunde Pause machen- bzw. ich habe max 1 Stunde mal keine Schmerzen. Leider ohne anhaltende Regelmäßigkeit. Von 3-6 Uhr Sonntagmorgen kamen die Wehen alle hauptsächlich 2 Minuten für 40- 60 Sekunden. Danach ebbte sich alles wieder ab und ich konnte total abgekämpft einschlafen. Ich war dann um 13.00 im Krankenhaus, weil ich einfach nicht mehr konnte. Die Wehen wurden nicht weniger aber auch nicht regelmäßig.. sind aber so stark, dass ich einfach nicht zur Ruhe komme. Im Krankenhaus wurde mir dann gesagt, dass man immer noch kein Fruchtwasser nachweißen kann und der Muttermund noch da ist, wo er Donnerstag war. Allerdings wollen sie mir auch keine Wehenhemmer geben oder Einleiten, da in der 38 ssw beides nicht sinnvoll ist und mein Kind laut Ultraschall noch viel zu klein ist; was allerdings meiner Meinung nach eine starke Fehlmessung ist. Die Ärtzin meinte auch, dass die 2300 Gramm vermutlich nicht hinkommen und das Kind größer ist, sie aber nicht einleiten dürfte wenn sie auf dem Ultraschall nicht mind. 2500 Gramm hat. Ich hatte auch das Gefühl, man nimmt mich nicht wirklich ernst, weil ich erst in der 38 Woche bin. Es war immer die Rede von 40 Wochen "MÜSSEN" vergehen und davor hab ich nur Senkwehen.. Ich bin mit meinen Kräften aber total am Ende und könnte nur noch weinen, weil ich so Schmerzen habe. Dadurch, dass ich nun weiß, dass es nicht muttermundswirksam ist, sind die Schmerzen psychisch gesehen nicht mehr zu ertragen. Davor konnte ich die Schmerzen gut wegstecken, weil ich dachte es geht langsamn Richtung Geburt. Zur Milderung habe ich schon versucht: Toko-Öl, Magnesium, Buscopan und andere krampflösende Zäpfchen (ohne Erfolg oder schlimmere Schmerzen), Baden und Wärme (davon werden die Schmerzen um einiges schlimmer), viel ausruhen, Baldrian... aber leider ohne Erfolg. Mit den Gedanken, dass ich vielleicht noch 2 Wochen so rumlaufen muss komme ich absolut nicht klar. Können sie mir vielleicht noch einen Tipp geben der Milderung für die Schmerzen bringt? Oder soll ich meine Hebamme auf den Wehencocktail ansprechen? Und kann wenn wirklich nur ganz wenig Fruchtwasser abgeht und man dann Stunden später testet der Amnio-Check negativ ausfallen? Also bei der Menge von 1 Teelöffel bis 2 Esslöffeln ? Wie gefährlich wäre ein hoher unentdeckter Blasensprung? Ich habe gelesen, dass ein ganz kleiner Riss wieder zuwachsen würde und kaum Flüssigkeit dabei abgeht? Denn Riss selbst kann man ja auf den Ultraschall nicht sehen, richtig? Kann man bei ca 0,3 cm Zervix und fest eingestelltem Köpfchen noch von Senkwehen sprechen, wie es mir im Krankenhaus gesagt wurde? Und wieso produziert mein Körper denn Wehen die zuerst MuMu-wirksam sind (Muttermund um 2 cm öffnen und Zervix fast komplett verstreichen lassen) und dann keine Auswirkung mehr haben? Braucht das ganze villt nur einen kleinen Schubs - also Wehencocktail sinnvoll? Oder kann ich auf eine Einleitung bestehen wenn sich nichts tut oder die Schmerzen besser werden? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin gerne Schwanger. Ich war immer gerne Schwanger trotz Hyperemesis bis zu 17 Woche und allen Wehwehchen die man so hat. Mit Sodbrennen, Wassereinlagerungen und Beckenschmerzen kann ich leben- aber nicht mit Wehenschmerzen die zu nichts führen und mich kaum schlafen lassen!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, wenn ich auch Ihre persönliche Situation aus der Ferne prinzipiell nicht optimal einschätzen kann, so hat sich für mich die Beurteilung und Einschätzung der Ärzte in der Frauenklinik für absolut nachvollziehbar und sinnvoll an. Wir werden ohne zwingende medizinische Indikation ganz bestimmt keine Geburt in der 38. Woche versuchen, einzuleiten, da ein solcher Versuch meist erfolglos sein wird. Und sofern Sie entsprechende Beschwerden haben, wenden Sie sich dazu doch bitte noch einmal an die Frauenärztin bzw. an die Frauenklinik. Liebe Grüße VB


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