Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Muttermundbefund?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Muttermundbefund?

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, Bei meiner letzten Vorsorgeuntersuchung wurde ein verkürzter Muttermund festgestellt. Ich bin jetzt in der 30 SSW. Die Eintragung im Mutterpaß war 1 1/2 / 0 / 0. Bei normalen Befund war sie 2/0/0. Mein Gyn meinte ich solle nichts mehr schweres heben. Ich hab bisher nur die Wäsche und ab und an mal Anja (knapp 4 Jahre) hochgehoben. Weitere Einschränkungen hat er mir nicht gegeben sondern nur "gedroht" mich ins Krankenhaus zu schicken wenn ich mich nicht daran halte. Das CTG war unauffällig. Was bedeutet jetzt die Eintragung 1 1/2 / 0 /0 genau. Muß ich mich wirklich nur aufs Heben beschränken oder sollte ich auch nicht mehr einkaufen, spazieren gehen etc.. Ab und an hab ich auch mal einen festen Bauch aber nicht alle Tage und dann mal 3-4 mal am Tag. Ich hab mir dann selber Magnesium-Brausetabletten besorgt. Ich bin jetzt doch langsam etwas unsicher. Meinen nächsten Termin beim Gyn. hab ich erst in 3 Wochen bekommen. Vielen Dank! Michaela SSW 29+3


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Michaela, hier kann ich als Aussenstehender den Befund so nicht interpretieren. Es handelt sich wohl um eine Beurteilung nach dem Bishop-score, nach dem die Länge & Konsistenz des Gebärmutterhalses und der äußeren Muttermund eingeteilt werden. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung (deutlich vor der 34. SSW), dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung ein gewisses Risiko für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt hier keine Rückschlüsse zu, ausser, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Man muss dieses aber immer im Gesamtzusammenhang sehen: Sehr hilfreicht ist hier, wenn man weiss, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser sein können oder ob sich im vaginalen US Hinweise auf eine weitere Verkürzung des Gebärmutterhalses finden. Unter entsprechender Schonung kann es hier zu einer Verbesserung der Situation kommmen. VB


Mitglied inaktiv

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Noch ein kleiner Nachtrag! Es handelt sich um meine 3. Schwangerschaft. Von daher weis ich schon einmal das es sich bei der ersten Ziffer um die Länge des Gebärmutterhalses handelt, bei der zweiten Ziffer um den inneren Muttermund und die dritte Ziffer um den äußeren Muttermund! Beim ersten Kind hatte ich den Befund 1 1/2 /0/0 in der 36 SSW. Beim zweiten etwa zeitgleich mit dem ersten.


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