Frage: Muttermundbefund-Vorsorge

Sehr geehrter Dr. Bluni, am 9. März hatte ich meine letzte Vorsorgeuntersuchung mit großem 2.Screening. Der Doc tastete aber "nur" den Muttermund etc. ab und schrieb in den MuPa: P 100% 1. Frage: heißt doch Portio, also Gebärmutterhals, oder? 2. Frage: Heißt das er steht zu 100%. Und ck zu:weich, 3. Frage: bedeutet das der MuMu ist geschlossen und weich? 4. Frage: Hat das einen besonderen klinischen Wert/Bedeutung? 5. Muss der Gebärmutterhals immer mittels Ultraschall ermittelt werden oder genügt es tatsächlich, wenn der FA diesen tastet, wie in meinem Fall? 6. Nun wird der Bauch öfter mal hart die letzten Tage und in der Scheide fühlt es sich etwas "komisch" an, wie ein leichter Druck oder so, oder wie nach dem Geschlechtsverkehr (also nach "Beanspruchung"), aber ich hatte definitiv keinen Geschlechtsverkehr oder dergleichen!!! Muss ich mir diesbezüglich Sorgen machen und das vom Arzt abklären lassen? Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort!! Liebe Grüße Michèlle (SSW 20+4)

von Mama_von_zwei am 19.03.2011, 18:30



Antwort auf: Muttermundbefund-Vorsorge

Liebe Michèlle , 1. ja, das kann heißen, dass der Gebärmutterhals zu 100% steht. 2. so, wie beschrieben, ist aus dem genannten Befund erst mal nicht viel abzuleiten. So kann bei einer Frau, die z. B. schon geboren hat, eine leichte Eröffnung im äußeren Muttermund völlig normal sein und auch die Konsistenz des Gebärmutterhalses sagt so nicht, ob hier Gefahr droht. Dazu bedarf es schon eines objektivierbaren Befundes, bevor man sagen kann, hier drohen vorzeitige Wehen oder gar eine vorzeitige Eröffnung des Muttermundes. Sehr hilfreich ist hier, wenn man weiß, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser sein können oder ob sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine Verkürzung des Gebärmutterhalses mit einer Trichterbildung finden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 3. das gilt auch im Zusammenhang mit dem Hartwerden des Bauches in der Frage, ob dieses wohl Wehen seien. 4. nein, eine Ausmessung im vaginalen Ultraschall ist nur bei besonderer Indikation sinnvoll. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 19.03.2011