Sehr geehrter Herr Dr. med. Bluni,
Ich habe vor 3 Jahren eine frühe FG erlitten (6SSW, natürlicher Abgang, ohne Komplikationen, ohne Ausschabung, noch keinen Mutterpass)
Nun bin ich erneut schwanger, bin mittlerweile umgezogen, habe einen neuen Partner und Frauenarzt und gehe am Mittwoch zur Erstuntersuchung (Bestätigung Schwangerschaft) dort hin.
Eigentlich möchte ich ungern von der FG erzählen, weil mein neuer Partner mit im Behandlungszimmer sein wird und von dieser Seite meiner Vergangenheit eigentlich nichts wissen soll..Desweiteren gibt es ja auch keinen Mutterpass von damals!
Muss ich dem neuen Frauenarzt auf die Frage: Waren sie bereits schwanger mit "ja" oder "nein" antworten?
Ich denke, für die jetzige Schwangerschaft ist dies nicht nötig, oder?
Ich freu mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Isabel
von
Isabel22
am 02.10.2016, 09:13
Antwort auf:
Muss man eine sehr frühe FG vor 3 Jahren dem neuen Frauenarzt mitteilen?
Hallo,
natürlich werden Sie in einer derartigen Situation, wenn der Partner dabei ist, ohne Bedenken darauf verzichten können. Dieses dann aber vielleicht in einem späteren Gespräch, wenn Sie mit dem Arzt alleine sind, berichten und gleichzeitig darauf verweisen, dass dieses so im Mutterpass nicht dokumentiert werden darf.
Eigentlich ist das etwas, was wir täglich in der Praxis erleben und auch keine Probleme bereiten sollte.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.10.2016
Antwort auf:
Muss man eine sehr frühe FG vor 3 Jahren dem neuen Frauenarzt mitteilen?
Hallo,
ich finde es total selbstverständlich, dem neuen Frauenarzt davon zu erzählen, ich finde das wichtig. Und auch nicht peinlich. Wenn Dein Freund davon nichts wissen soll, würde ich den ersten Termin einfach ohne ihn wahrnehmen. Er kann auch beim nächsten Mal mit, dann sieht man sowieso schon mehr im Ultraschall.
Ich habe meinen eigenen Mann auch erst in der 12. Woche mitgenommen, denn da kann man den Embryo wirklich schon gut mit Kopf und allen Gliedmaßen erkennen. Bei der Bestätigung der Schwangerschaft muss ein Mann doch noch nicht dabei sein, da sieht man ja eh kaum etwas.
Wenn Dein Freund aber unbedingt mit will und mit muss, dann würde ich dem Gyn trotzdem die Wahrheit sagen. Es geht bei diesem Termin nicht um Deinen Freund. Es geht um DICH, Deine Gesundheit und Dein Baby! Es könnte z. B. sein, dass Dein Arzt in dieser zweiten Schwangerschaft eine Anti-D-Prophylaxe machen will, weil Du ja schonmal eine FG hattest. Es könnte auch sein, dass er Dir Progesteron verschreiben möchte für die Dauer der Früh-SS, um diese noch mehr zu stabilisieren. All dies würde ich nicht ausschließen, indem ich eine medizinische Lüge erzähle.
Wer ist jetzt wichtiger? Du und Dein Baby - oder Dein Freund...?
LG
von
Windpferdchen
am 02.10.2016, 12:11