Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Müttersterblichkeit

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Müttersterblichkeit

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Sehr geehrter Herr Dr.Bluni, ich bin mit Zwillingen schwanger. Dies ist meine 6.Schwangerschaft. Ich hatte 1 Fehlgeburt 02/00, 08/00. 1. Entbindung 10/01 per Notsectio wegen Praeeklampsie in der 34.SSW. Fehlgeburt 01/03 und Entbindung meines 2. Kindes 12/03. Bei allen Vorfällen habe ich bedrohlich viel Blut verloren. Unmittelbar nach der Geburt meiner 2. Tochter bekam ich 1 Tablette wegen des Blutverlustes. Dieses Kind habe ich spontan entbunden. Nach dieser Geburt wurde ich 3x ohnmächtig, während mich die Krankenschwester zum Aufstehen brachte. Mir lief das Blut wie aus einem Wasserhahn. Ich hatte mich jedoch so aufgerappelt, daß ich 20 Stunden nach dieser Entbindung nach hause ging. Da ich nun mit Zwillingen schwanger bin, mache ich mir Sorgen, was bei dieser Geburt passieren kann. Blute ich doppelt so stark ? In meinem Bekanntenkreis sind 2 Todesfälle nach einer Geburt bekannt. Wie hoch ist das aktuelle Sterblichkeitsrisiko bei/nach einer Geburt ? Sind besondere Risikofaktoren vorhanden ? Ich bedanke mich im Voraus für das Annehmen meines Anliegens. Nicole E.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Nicole, 1. sicher wird man nicht vorhersagen können, wie stark es unter der Geburt der Zwillinge nun blutet. Aber: ein Müttersterbefall ist nach Definition der WHO ein Sterbefall einer Frau während oder bis zu 6 Wochen nach Beendigung der Schwangerschaft (ausser Tod durch Ereignisse, die nicht mit der Schwangerschaft in Verbindung standen). Bezugsgröße ist die Zahl der Lebendgeborenen. Diese liegt in Deutschland etwa so bei 8 pro 100.000 (Stand 1995). Als webtip kann ich hier die Tabelle unter http://www.uni-kl.de/FB-Biologie/AG-Zankl/1/sld020.htm empfehlen. 2. die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Gestose (Präemklampsie) zwischen 19,5 -25,9%; es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9% bis 46.8%. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5% anzusiedeln. Nach einer Schwangerschaft mit einer Gestose sollte sicher vor einer erneuten Schwangerschaft nochmals der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im Vorfeld entsprechende Risiken auszuschließen. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich eindeutig als vorbeugend erwiesen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine US-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der man schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Gestose erkennen kann. VB


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hallo, ich würde dir auch empfehlen dich an eine Uniklinik zu wenden. Bei dir scheint die Blutungsneigung ausgeprägter zu sein als bei anderen (kenn ich selber)deswegen ist es wichtig klären zun lassen warum. Es ist möglich das du an einer vererbten Blutungsneigung leidest die man aber sehr gut behandeln kann wenn man das weiss. Das schadet dann auch nicht deinem Baby. Habe selber das willebrand-jürgens-syndrom und erwarte mein 4.Kind. also an eine Hämatologie an einer Uniklinik wenden. gruß Alex


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Hallo, laut zwillingsschwangerschaft.info ist das ein bekanntest phanomen namens atonische nachblutungen, was heute aber kein großes problem mehr darstellt. du solltest das aber auf jedem fall bei der geburt dem jeweiligen arzt mitteilen. grüße anke


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