Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Mittelschweres Durcheinander :-(

Frage: Mittelschweres Durcheinander :-(

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Guten Abend Dr. Bluni ! Heute habe ich mehrere Fragen an Sie. Ich denke meine "Lebensgeschichte kennen Sie ja mittlerweile schon, daher fange ich gleich an. Gestern Nacht habe ich nach dem Geschlechtsverkehr Blutungen bekommen. Es war frisches Blut und ich bin dann auch liegen geblieben. Bin dann heute Morgen gleich zu meinem Arzt. Der sah noch etwas altes Blut, was wohl aber nicht weiter bedenklich sein sollte und auch noch "rausgekommen" ist. Sonste meinte er, sehe er kein Blut auf dem Ultraschall. Habe dann auch eine "rote Liste" bekommen: -Kein Heben, Tragen -Kein Fahrrad fahren -Kein Hausputz -Viel die Beine hoch -Keinen weiteren Geschlechtsverkehr Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es das jetzt war mit der Blutung und warum passiert sowas nach dem Verkehr? Habe heute ständig ein sehr starkes Ziehen über dem Schambein bis in die Scheide - kommt immer ruckartig. Hat das was mit der Blutung zu tun? Habe auch immer noch ein ganz wenig rosafarbenen Ausfluss. Desweiteren hat sein Ultraschallgerät heute das erste Mal eine Woche angezeigt. Laut der letzten Periodenrechnung wäre ich heute 6+5, aber sein Gerät zeigte 5+0 an und er sagte auch, dass man sich nach dieser "Aussage" halten muss. Meine Fruchthöhlengröße beträgt 11mm und er meinte man sieht zwei weiße Punkte, also einen auf jeden Fall sehr deutlich. Können das Zwillinge sein? Weil die Fruchthöhle auch so groß ist? Auf Ihrer Homepage steht bei 5+0 SSW 3mm Fruchthöhlengröße. Mein Arzt meinte dass ich einfach später schwanger geworden bin. Kann das wirklich so stark abweichen? Mein Beta HCG-Wert betrug vor zwei Wochen 665 und da stand auf dem Laborbericht, entspricht einer 5. SSW, aber heute zeigte das Gerät erst 5+0 an (also ja erst Anfang 6. SSW). Nun bin ich völlig verwirrt. :-( Nach was geht man denn nun? Hoffe, ich halte Sie nicht zu sehr auf, aber Sie würden mir wirklich sehr helfen, wenn Sie mir das erklären könnten. Liebe Grüße und einen schönen Abend noch - Julia :-)


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Julia, Ihre Verunsicherung kann ich sehr gut verstehen, aber, wenn im Ultraschall zunächst alles in Ordnung ist, dann können Sie auch beruhigt sein. 1. auch wenn eine solche Blutung ein Warnzeichen ist und ein Hinweis für Fehlgeburtsbestrebungen, wird eine solche Blutung nicht zwangsläufig in einer Fehlgeburt enden. Die Ursache ist nicht immer eindeutig. Es können hormonelle Gründe oder plötzliche Blutungen zwischen der Eihaut und der Gebärmutter die Ursache sein. Es kann aber auch nur vom Muttermund her bluten. Andererseits gibt es kindliche Ursachen, wie eine nicht reguläre Entwicklung auf Grund genetischer Störungen, die dann häufig in einer Fehlgeburt enden können. Nach Verkehr nennen wir diese Blutungen Kontaktblutungen, die u.a. auch vom Muttermund kommen können. Bei auftretenden Blutungen wird der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin den Befund kontrollieren und sofern hierbei keine Besonderheiten nachweisbar sind, die Schwangerschaft vital ist, wird bei Blutungen in der frühen Schwangerschaft bis etwa zum Ende des vierten Monats der Frau empfohlen, sich zu körperlich zu schonen, auf Sport und Verkehr zu verzichten und ggf. prophylaktisch Magnesium einzunehmen. 2. unabhängig von Ihren Angaben hinsichtlich des Datums der letzten Regel oder des vermeintlichen Termins der Befruchtung, berechnet immer noch der frühe Ultraschall das Schwangerschaftsalter und den Entbindungstermin am genauesten. Und so kommt es recht häufig vor, dass dadurch, dass er Zyklus etwas unregelmäßig war, der Eisprung früher oder später eintrat oder die Schwangerschaft einfach etwas jünger/älter ist, als erwartet und man deshalb in der frühen Schwangerschaft eine Korrektur des Schwangerschaftsalters vornehmen muss. Das kann dazu führen, dass sich im Ultraschall weniger oder mehr sieht, als man vielleicht erwarten würde. In den wohl meisten Fällen kann man hier aber bei gewissen Abweichungen beruhigen, auch wenn man manchmal erst noch eine zusätzliche Kontrolle per Ultraschall durchführen muss und ggf. das Schwangerschaftshormon HCG im Verlauf kontrollieren wird. Aus diesem Grund ist eine Terminkorrektur in der Frühschwangerschaft in den ersten 3-4 Monaten ein häufiger und nicht ungewöhnlicher Vorgang. Hiervon sind dann frühe Wachstumsverzögerungen zu unterscheiden, die allerdings schon eine Bedeutung in dem Sinne haben, als dass Sie ein Hinweis auf einen nicht regulären Verlauf sein könnten. VB


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