Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Methizol in der SS

Frage: Methizol in der SS

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Hallo Hr.Dr.Bluni, da ich gerade zum 2. Mal schwanger werden will, möchte ich gern wissen, ob im Falle einer Schwangerschaft, mein Schilddrüsenmedikament schädlich für das ungeborene Kind sein kann. Seit einem 3/4 Jahr werde ich mit Methizol aufgrund einer Überfunktion behandelt, welche von einer Schilddrüsenentzündung herrührt.(ausgelöst durch meine erste SS/ Geburt/Stillzeit). Die Überfunktion ist seit der Behandlung deutlich rückläufig und kann sicherlich bald beendet werden. Meine FÄ sah die Methizol- Einnahme etwas problematisch und riet mir evtl. noch etwas mit der SS zu warten. Ist das tatsächlich ratsam? Mein erster Sohn ist jetzt 31/2 Jahre alt und deshalb möchten wir sobald wie möglich ein Geschwisterchen dazu. Wenn es tatsächlich in der SS nicht so gut ist,was sind da die Gründe? Vielen Dank für Ihre Antwort!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Claudi, eine solche Funktionsstörung der Schilddrüse sollte in jedem Fall behandelt und eingestellt werden, da sie sich auf die Entwicklung des Kindes negativ auswirken kann. In der Schwangerschaft sollte dann auch zwischenzeitlich die Notwendigkeit einer Dosisanpassung überprüft werden, sofern medikamentös etwas verabreicht wird. Die Literatur schreibt, dass auch eine Medikament, wie z.B. Carbimazol, wenn notwendig, angewandt werden darf, da aber die Gefahr einer Unterfunktion der Schilddrüse beim Ungeborenen besteht, sollte möglichst niedrig dosiert werden, insbesondere in den ersten 3-4 Monaten der Schwangerschaft. Behandelt werden muss eine Überfunktion in jedem Fall in der Schwangerschaft. Auf der Internetseite http://medweb.uni-muenster.de/institute/nuklear/dienstleistungen/SCHWANGE.PDF kann die Interessierte die Empfehlungen der Uni Münster zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen in d. Schwangerschaft nachlesen. Das genaue Vorgehen sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. VB


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