Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, habe einige Fragen zur Menstruation: Jeden Monat habe ich in den ersten drei bis vier Tagen der Menstruation nicht nur Schmerzen (im Unterleib), gegen die man evtl. ja Schmerzmittel nehmen kann, sondern vor allem auch Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen und ein richtiges Krankheitsgefühl. Mein Gynäkologe sagte mir, dass das gar nicht so ungewöhnlich sei und rät mir, die Pille zu nehmen oder die Dreimonatsspritze. Ich bin 34, habe zwei Kinder (15 und 2 Jahre alt). Möchte eigentlich keine Hormone nehmen. Meine Fragen: Gibt es irgeneine natürliche Hilfe, ein Mittel oder Ähnliches, das diese Beschwerden mildert oder "abstellt"? Habe es mit Mönchspfeffer zweimal über längere Zeit versucht, hat mir nicht geholfen. Nehme auch Eisen (Floradix Kräuterblut), Schwarzkümmelölkapseln (mit Vitamin B12 dabei) - aber alles ändert nichts an den Beschwerden. Vor allem der Durchfall und die Übelkeit schränken mich eben doch sehr stark ein/binden mich ans Haus und das jeden Monat ca. 3 bis 4 Tage lang. So kann bin ich aber auch nicht arbeitsfähig. Gibt es also eine pflanzliche Hilfe?? Ich rauche nicht, trinke keinen Kaffee, keinen Alkohol , treibe Sport (Aerobic, Pilates, Yoga). Aber meine Beschwerden beeinträchtigt das alles leider nicht. Woran liegt es, dass ich diese Begleiterscheinungen habe? Lösen Hormone das aus? Welche? Oder die Prostaglandine (auch den Durchfall und die Übelkeit sowie Kopfschmerzen??)? Oder was ist die Ursache dafür? Organisch hat mein Arzt ja nichts festgestellt. Muss ich also doch Hormone nehmen (Pille oder DMS)? Möchte ich möglichst umgehen. Vielen Dank schon jetzt!! Gruß, Skyla
Hallo Skyla, die schmerzhafte Regelblutung (Dysmenorrhoe) kann viele Ursachen haben. Hier sind organische Ursachen einerseits auszuschließen; wichtig ist aber auch die genaue Beschreibung der Frau zu diesen Beschwerden, dann kann darüber gesprochen werden, wie man diesen Beschwerden am besten begegnet. Insofern steht neben dem ausführlichen Gespräch über die Beschwerden, aber auch über das sonstige Befinden, zunächst die eingehende Untersuchung durch Ihren Frauenarzt oder Frauenärztin. Findet sich in dieser Untersuchung kein auffälliger Befund, können diese Beschwerden auch unabhängig davon auftreten. Gegebenenfalls ist auch eine Bauschpiegelung sinnvoll und kann Hinweise z.B. auf eine so genannte Endometriose geben, bei der Schleimhautherde im Bauchfell oder manchmal sogar im Darm sitzen und entsprechend starke Beschwerden bereiten. Wenn dieses nicht der fall ist, ist u.a. z.B. eine Prophylaxe mit Magnesium möglich. Des Weiteren bieten sich als Therapiemöglichkeiten die Akupunktur, pflanzliche Mittel, wie Mönchspfeffer (Keuschlamm, Vitex agnus castus, z.B. Femicur N) ebenso an, wie die Gabe eines Gelbkörperhormons in der zweiten Zyklushälfte oder die Verabreichung eines östrogenhaltigen Verhütungsmittels (Pille, Verhütungsring, Pflaster), aber auch eine Hormonspirale. Unterstützt werden kann dieses durch die Gabe eine Schmerzmittels, wie z.B. Ibuprofen. Nicht zuletzt sollte daran gedacht werden, dass bei Regelschmerzen sehr häufig auch seelische Aspekte (Psychosomatik) eine nicht unerhebliche Rolle spielt und hier ist dann die psychosomatische oder psychotherapeutische Beratung sehr hilfreich. Das individuell sinnvollste Vorgehen besprechen Sie am besten mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin. VB