Holgeria
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, gestern war ich zur Geburtsplanung im Krankenhaus ( 33+6 SSW). Dort wurde ein kindliches Gewicht von 2896 Gramm geschätzt, was überdurchschnittlich hoch ist und wohl drei Wochen weiter entspricht. Es liegt kein Gestationsdiabetes vor. Hier mal eine Übersicht über den Gewichtsverlauf: 3.4.2017 10+4 37,67 mm groß (1. Trimester Screening) 14.6.2017 20+6 421 g (2. Trimester Screening) 23.6.2017 22+1 595 g (Feindiagnostik) 21.8.2017 30+4 2004 g (3. Trimester Screening) 13.9.2017 33+6 2896 g (Geburtsplanung) Meine Fragen sind: 1. Mit welchem Geburtsgewicht ist zu rechnen? 2. Sollte ab einem bestimmten Gewicht eingeleitet werden? 3. Sollte am Geburtstermin eingeleitet werden? 4. Ab welcher Größe ist eine vaginale Geburt nicht mehr empfehlenswert? Vielen Dank, Holgeria
Hallo, 1. wenn dem so ist, wäre natürlich immer zu fragen, wie die vorherigen Abmessungen ausgesehen haben und wie dieses im Gesamtkontext zu deuten ist. Insbesondere, ob das Alter der Schwangerschaft zu Beginn regulär berechnet wurde. 2. sofern das Alter korrekt berechnet wurde und das Kind derzeit deutlich voraus ist, steht natürlich der Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes im Vordergrund 3. sofern dann die Aussage kommt, ein solcher wurde ausgeschlossen, würde ich immer als Gegenfrage stellen, wer hat wann mit genau welcher Methode dieses ausgeschlossen? Im Zweifel sollte das durch einen Diabetologen unter standardisierten Laborbedingungen mit einem zweistündigen Belastungstest erfolgen. Gegebenenfalls muss dieses wiederholt werden. 4. das Gewicht zum Zeitung der Geburt lässt sich momentan noch nicht vorhersagen. 5. eine vorzeitige Einleitung wird zumindest selten erforderlich werden. Das ist eine individuelle Entscheidung die dann durch die zuständige Oberärztin schriftlich Oberarzt in der Entbindungsklinik erfolgen sollte. 6. das kritische Gewicht sind natürlich immer 4000 g. Je nach Patientin kann es aber auch darunter liegen, dass dann mit der Patientin über andere Alternativen, bzw. die Risiken einer vaginalen Geburt gesprochen werden sollte. Herzliche Grüße VB
Mitglied inaktiv
Das sind doch eh nur noch Schätzwerte. Es passiert immer wieder das da völlig falsche Werte herauskommen weil der US zB nicht so super genau ist und dann mal 1mm mehr gemessen wird wie es wirklich ist. Und da anhand der Länge das Gewicht "gewogen" wird, kann es da krasse Abweichungen geben. Ich war zB schon im Kreissaal wie es hieß unser würde auf 3500-3600 g geschätzt werden, geboren wurde er einige stunden später vaginal mit 4000g. Da unser klein und kompakt war, passte das von Anfang an nicht. Tochter von meiner Schwester ist extrem lang gewesen, dafür aber sehr schmal. Wurde aber wegen der Länge immer "schwerer" geschätzt. Bei extrem schweren Kindern ist halt die Gefahr einer Schulterdystokie höher - das sollte aber für ein erfahrenes Team kein Problem darstellen. Zumal meistens wohl nicht die Größe an sich das Problem ist sondern das es mitunter am Geburtsverlauf insgesamt hängt. Eine Einleitung würde das IMO sogar noch förden - also das es nicht so "flucht" bei der Geburt wie wenn es von alleine losgeht. Aber das ist meine Einschätzung als Laie - und gemünzt aus Erfahrungen im Bekanntenkreis. Da sind im Grunde genommen alle Einleitungen auch irgendwann im KS geendet. Muss nicht sein kann aber eben erhöht wohl passieren. Und ja, wir hatten eine Schulterdystokie, aber alles ohne Folgen inzwischen überstanden. Geburt dauerte aber auch wegen Wehenschwierigkeiten gut 22,5 Std. Und das ganze bei ET+3. war auch lange am überlegen, aber sollten wir doch noch ein 2tes Kind bekommen, würde ich es trotzdem wieder natürlich erst versuchen. dann aber im Wissen eben über die mögliche Komplikation und in Absprache wie man den Geburtsverlauf besser in gang halten kann. Mir war zB nicht so bewusst das eine PDA die Geburt verzögern kann. Ohne wäre es evtl bei uns nicht so weit gekommen - trotz des Gewichtes. Evtl hilf dir das als Erfahrung auch etwas.
Holgeria
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ein Gestationsdiabetes wurde zweimal beim Diabetologen mit einem Glucosebelastungstest mit 100 g ausgeschlossen und außerdem wurde eine Woche lang 9 Mal täglich der BZ gemessen- sämtliche Werte waren laut Diabetologe unauffällig. Der HbA1c betrug 5,1%. Viele Grüße, Holgeria