Mitglied inaktiv
Bin in der 24.SSW. Eine Frühgeburt könnte bevorstehen. Soll morgen die 1. Lungenreifespritze bekommen, Do. dann die 2. . Sollte aber alles gut gehen und die SS doch noch länger bestehen bleibet, soll ich in regelmäßigen Abständen Wiederholungsgaben erhalten. Habe aber gelesen, dass das nicht mehr empfohlen wird, da es neben den positiven Effekten auch gravierende negative Wirkungen für das Kind haben soll. Können Sie mir diese nennen? MfG
Hallo, Die Lungenreifeinduktion kann mit zwei Spritzen, z.B. an zwei aufeinander folgenden Tagen z.B. mit jeweils 12 mg Betamethason (z.B. Celestan®) erfolgen. Diese werden, sofern keine Kontraindikationen vorliegen, intramuskulär verabreicht. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass eine wiederholte Gabe mit negativen Auswirkungen auf das Kind verbunden sein kann, wird die wiederholte Gabe mehrerer Behandlungszyklen zunehmend kritisch diskutiert. Sie wird nur dann nahegelegt, wenn eine strenge Indikationsstellung vorliegt. Negative Auswirkungen einer wöchentlichen Gabe können beim Kind zum Beispiel sein: Keine Verbesserung der Lungenfunktion, ein vermindertes Geburtsgewicht und eine Unterdrückung der Nebennierenfunktion. Dieses besprechen Sie am besten mit dem Perinatalzentrum vor Ort. Liebe Grüße VB Quellen http://www.dggg.de/fileadmin/public_docs/Leitlinien/3-4-4-vorz-bs-2010.pdf (Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. "Vorgehen beim vorzeitigen Blasensprung, AWMF 015/029 (S1), Stand: Sept.2010, letzter Abruf:5.12.2011) Günter,H. H., Scharf,A, Maul,H.,Sohn,C.,Lungenreifeinduktion mit Glukokortikoiden - einmalige oder wiederholte Applikation?, Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, Seite 781-92