Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Lippenherpes 37.SSW

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Lippenherpes 37.SSW

Reem

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Lieber Herr Dr. Karle, ausgerechnet unweit vom Entbindungstermin habe ich Lippenherpes bekommen (bei 36+0). Ich habe dazu einige Fragen: 1. Wie lange ist dieser nach Abheilen der Bläschen ansteckend, sodass ich bei der Geburt lieber einen Mundschutz tragen sollte? 2. Geht vom Lippenherpes selbst eine Gefahr aus, Genitalherpes zu entwickeln? Diesen hatte ich noch nie, aber ich habe derzeit Brennen im Intimbereich und in den Leisten. Ich habe es bis jetzt auf das drückende Gewicht und auf Senkwehen geschoben. Sollte ich Genitalherpes aber bis zur Entbindung durch meine Gyn lieber ausschließen lassen? Oder sogar in der Entbindungsklinik vorsichtshalber sagen? 3. Ich habe bei 36+5 meine zweite Corona-Impfung. Bis dahin ist der Lippenherpes vielleicht noch nicht abgeheilt. Wäre das ein Hinderungsgrund für die Impfung? Vielen Dank und schöne Woche! Freundliche Grüße, Reem


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, ad 1.) bei einem herpes labialis müssen Sie keinen Mundschutz bei der Entbindung tragen. Sie sollten auch Kontakt zwischen Ihren Lippen und dem Kind achten, solange es sich um eine floride Infektion handelt. Sind die Bläschen eingetrocknet und in Abheilung, ist es in aller Regel auch nicht mehr infektiös. ad 2.) Wer Lippenherpes hat, muss nicht zwangsläufig auch Genitalherpes bekommen; außer es kommt zu Kontakt (Oralverkehr/Schmierinfektion). Ohne Symptome ist eine Untersuchung beim Frauenarzt meist nicht zielführend. Die Frauenärztin wird hoffentlich eine Untersuchung in der SS bei Ihnen machen und ggf Auffälligkeiten sehen. ad 3.) bei einer akuten Herpesinfektion würde ich ich Impüfung verschieben. Wenn die Bläschen eingetrocknet sind und die Beschwerden weg sind, kann man die Impfung durchführen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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