Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Limburger

hipp-brandhub
Frage: Limburger

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Bluni, habe in den letzten Wochen öfter mal Limburger-Käse gegessen ohne die Rinde wegzuschneiden..hab mir darüber gar keine gedanken gemacht..nun hab ich gelesen das das gefährlich werden kann fürs Kind..ich pass so auf in allem und dann passiert mir das..meinen sie es könnte etwas sein,bin in der 36.SSW? Hab auch gelesen das man Grippeähnliche symtome haben kann wenn man sich da infiziert hat..bin zur Zeit etwas erkältet mit Husten und Schnupfen. Danke für ihre Antwort LG Steffi


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo Steffi, 1. wenn der Käse aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde, dann ist er unbedenklich. 2. wenn nicht, dann besteht das insgesamt sehr geringe Risiko einer Übertragung mit Listerien: Wie häufig ist eine Listeriose? In Deutschland kommt es nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zu rund 200 Fällen pro Jahr, die relativ gleichmäßig über das Land und das Jahr verteilt auftreten. Die Dunkelziffer ist sicher höher. Die konnatale Listeriose (Infektion unter der Geburt) wird etwa nur 30- bis 40-mal pro Jahr registriert (bei ca. 800.000 Entbindungen pro Jahr). Hier ist es grundsätzlich nicht möglich, nun das Risiko der Infektion zu quantifizieren. Die Listeriose äußert sich in mäßigem Fieber, geringem Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen; also mit den Symptomen eines grippalen Infektes beziehungsweise einer Harnwegsinfektion. Charakteristische Hinweise auf eine Listeriose fehlen, eine Abgrenzung zur Grippe beziehungsweise anderen Infektionen ist nicht gegeben, so dass eine gezielte Suche nach den Bakterien in der Regel unterbleibt. Bei Verdacht oder der Diagnose eine Listeriose kann mit einer antibiotischen Behandlung Schaden abgewendet werden. Ergibt sich ein begründbarer(!!) klinischer Verdacht auf eine Listerieninfektion bei der Schwangeren, empfiehlt sich hierbei die sofortige Blut-Rachen- und Vaginalabstrichentnahme, sowie die Untersuchung des Urins und ggf bis hin zur Untersuchung der Amnionflüssigkeit. Die Anzucht in der Kultur ist das wichtigste Verfahren. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.