Chaostorte
Hallo Dr. Bluni, vor etwas länger als einem Jahr begannen meine Beschwerden in Genitalbereich. Da mein FA damals keine andere Erklärung hatte, diagnostizierte er eine Pilzinfektion und es wurde auch so behandelt. Ohne Erfolg (weil es ja keine war). Das Jucken und Brennen blieb. Als ich im Dezember letzen Jahres einen Hautarzt aufsuchte, diagnostizierte er (per Sichtdiagnose) einen Lichen Sclerosus. Ich sollte diesen mit Kortison behandeln. Als ich schwanger wurde, setzte ich die Therapie nicht fort und beendete die Kortisonbehandlung. Auch nach der ersten und zweiten Fehlgeburt setze ich die Behandlung wegen des Kinderwunsches nicht fort. Es war/ist mir einfach zu riskant. Wie stehen sie dazu? Nun bin ich zum dritten Mal schwanger und glücklich, dass es wieder geklappt hat. Allerdings leide ich sehr unter dem Juckreiz und den Brennen durch die offenen Stellen :( Es juckt mehrmals am Tag so stark (besonders wenn ich sitze oder liege), das ich einfach leider mehrmals und länger heftig kratzen und pitschen muss; anders ist es leider überhaupt nicht auszuhalten. Nun beschäftigten mich zwei Fragen besonders, da die Hautärzte dazu keine sicheren Antworten geben konnten: 1.Kann die Entzündung des Lichen Sclerosus dem Ungeborenen schaden (Insbesondere wenn es auch am Scheideneingang sehr rot ist)? 2.Was ist mit dem heftigen Kratzen? Kann das etwas anrichten oder ist der Ort der Schwangerschaft dafür zu weit entfernt und der Embryo völlig geschützt? Ich hatte auch bei der letzten Fehlgeburt schon diese Gedanken und Fragen, ob Lichen Sclerosus dem Embryo schaden könnte. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Die Krankheit und die Gedanken und Sorgen bzgl. der Schwangerschaft beschäftigen mich sehr, weil die Beschwerden auch recht stark sind. VG Martina
Liebe Martina, 1. nein, für das Ungeborene u. die Schwangerschaft selbst, bleibt dieses bedeutungslos, wenn es ein Lichen sclerosus ist. 2. nein, auch diesen keine Folgen zu erwarten, wenn wir mal von lokalen Sekundärinfektionen durch das Kratzen absehen 3. außerhalb einer Schwangerschaft sind z.B. Produkte wie Dermoxin u. Emovate in dem Fall sehr effektiv. Wenn es auch bisher keine Erkenntnisse gibt, dass diese Präparate zu möglichen Nebenwirkungen Beeinträchtigungen des ungeborenen Kindes führen, werden wir sehr wahrscheinlich alternative Präparate auf Kortikoide Basis empfehlen. Dieses ist auch in der Schwangerschaft unbedenklich. Eine genaue Information zu den Produkten und Einsatzmöglichkeiten erhalten Sie bei unseren Experten, Herrn Dr. Paulus. Wichtig in dem Zusammenhang ist natürlich, dass die lokale Situation gegebenenfalls in einem ausgewiesenen Zentrum ("Vulva-Sprechstunde" ) noch einmal eingeschätzt werden sollte. Herzliche Grüße VB