Leicht sichtbares Nierenbeckenkelchsystem

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Leicht sichtbares Nierenbeckenkelchsystem

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, beim gestrigen US (34+0) stellte meine Frauenärztin fest, dass die Blase meines Babies voll war und das eine Nierenbeckenkelchsystem leicht erkennbar ist (was normalerweise ja nicht darstellbar sein sollte, wenn ich richtig informiert bin?) An sich hätte mich das nun nicht weiter beunruhigt, aber ich habe schon einen Sohn, der mit beidseitigem hochgradigen vesicoureteralen Reflux auf die Welt gekommen ist und inzwischen 2x operiert wurde. Bei ihm wurde damals ca in der 34. SSW eine (über längere Zeit) volle Blase und ein Nierenstau festgestellt. Gestern war nichts von einem Nierenstau zu sehen und meine Ärztin wird in 2 Wochen bei der nächsten Untersuchung natürlich wieder danach schauen, aber ich wollte nur kurz bei Ihnen nachfragen, wie oft so etwas Ihrer Erfahrung nach vorkommt, ohne dass dann eine Erkrankung vorliegt? Ich wäre für Ihre Einschätzung sehr dankbar mia_sara

Mitglied inaktiv - 22.12.2010, 07:59



Antwort auf: Leicht sichtbares Nierenbeckenkelchsystem

Liebe Mia-Sara, bei einem Nierenstau handelt es sich meistens um eine Enge im Bereich des Harnleiters, die oft nur zeitweilig und einseitig da ist. Dieses kann zu einem Harnaufstau (Nierenbeckenerweiterung) führen. Häufiger tritt dies bei Jungen auf und verschwindet in den meisten Fällen von selbst. Es erfolgt hier deshalb zunächst eine Verlaufskontrolle im Ultraschall während der Schwangerschaft und für die Zeit nach der Geburt ist es wichtig, den Kinderarzt darauf hinweisen, sodass eine Kontrolle per Ultraschall erfolgen kann. Ursächlich können sonst anatomische Veränderungen im Bereich der Niere, des Nierenbeckens und der ableitenden Harnwege sein. Des Weiteren kann dieses Symptom selten auch mal als so genannter Softmarker ein Hinweis auf eine genetische Störung sein, jedoch kommt es dann auch immer auf den Gesamteindruck an. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 22.12.2010